GLAUBE IM ALLTAG

Jetzt im Januar bricht die Zeit der Traugespräche an mit den Paaren, die sich im laufenden Jahr in der Kirche das Ja-Wort geben wollen. Dieser Tage war wieder ein Brautpaar da, das eine konfessionsverbindende Ehe schließen möchte.

Das heißt, einer von den beiden Brautleuten ist katholisch, ein anderer Teil ist meist evangelisch oder gehört einer anderen christlichen Konfession an. Vor Jahrzehnten war das echt noch ein Problem. Im Elternhaus, in der Gemeinde, im Familienkreis war es damals nicht gerne gesehen, wenn jemand eine Partnerin oder einen Partner aus der anderen Konfession heiraten wollte. Da haben wir es heute - Gott sei Dank - erheblich leichter. Wie viele Eheleute praktizieren Ökumene im Alltag, ohne großes Aufsehen. Heute ist es kein Problem mehr, eine konfessionsverbindende Ehe zu schließen. Und doch: Die Grenzen werden wieder sichtbar, wenn es darum geht zu entscheiden, welchen Gottesdienst man am Feiertag besuchen soll oder welchen Religionsunterricht das Kind belegen könnte. Weil die Kirchen sich nach wie vor schwertun, findet man seine eigene pragmatische Lösung. Aber wer weiß, vielleicht ist in Sachen Ökumene in Zukunft noch viel mehr offiziell möglich? Wie jedes Jahr im Januar begehen die Kirchen zurzeit wieder die Gebetswoche für die Einheit der Christen. Hier in Trier stehen wir jetzt vor einem ganzen Jahr des Gebetes für die Einheit der Christen. Und viele machen mit, bei der bevorstehenden Heilig-Rock-Wallfahrt mit dem ökumenischen Leitwort: "Führe zusammen, was getrennt ist." Man betet das in Trier seit 1959 so. Und was hat sich seitdem nicht alles, auch in der Ökumene, zum Guten verändert? Ich denke nur an die Brautpaare ... So viel, dass es sich lohnt, aus dieser Bitte gelegentlich ein kleines Stoßgebet zu machen. Ich glaube, es geht noch einiges in den Kirchen ... Beten Sie mit? Pfarrer Stefan Dumont, Trier

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