Glaube im Alltag

Denken, Fühlen, Handeln, das macht uns Menschen aus. Liebe, Glück und Vertrauen gehören zu den alltäglichen Erfahrungen genauso wie Schuld und Vergebung.

 Rüdiger Glaub-Engelskirchen. Foto: privat

Rüdiger Glaub-Engelskirchen. Foto: privat

In einem Gespräch mit Kommunioneltern wurde ich hellhörig, dass einige ein Gottesbild haben, das nicht einem liebenden, sondern eher einem strafenden Gott ähnelt: Der Gott im Himmel, der alle kleinen und großen Vergehen sieht, jede Untat ahndet und bestraft. In einem solchen Gottesbild steckt die Gefahr, dass Krankheiten, Misserfolge und Enttäuschen allzu leicht als Strafe Gottes angesehen werden. Es macht mich traurig, dass bis heute ein solches Gottesbild überliefert wird: Da wurde und wird der Freund- und Helfer-Gott zum "Polizistengott" umfunktioniert. Eine Mutter erzählte folgende Begebenheit: Sie war mit ihrem Sohn einkaufen und stand an der Kasse hinter einer Polizistin an. Spaßeshalber sagte sie: "Wenn du nicht lieb bist, nimmt dich die Polizei mit." Daraufhin drehte sich die Polizistin um und sagte: "Bitte sprechen Sie gegenüber einem Kind nicht so negativ. Denn dadurch bekommen Kinder Angst vor der Polizei. Sollte es wirklich einmal einen Notfall geben oder die Kinder Hilfe benötigen, dann würden sie sich nicht trauen, die Polizei um Rat oder Hilfe zu bitten." Recht hatte die Polizistin. Es muss Vertrauen herrschen. Denn ich möchte weder einen "Polizistengott" noch eine Polizei, vor der ich Angst haben muss. "Und führe zusammen, was getrennt ist", so lautet das Motto der Heilig-Rock-Wallfahrt in wenigen Wochen. Ja, guter Gott, führe zusammen, was durch verloren gegangenes Vertrauen getrennt ist. Rüdiger Glaub-Engelskirchen, Gemeindereferent Hermeskeil

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