Glaube im alltag

Meinung Segen und Fluch In dieser Woche ist es auch bei uns passiert: Eine junge Frau wurde bei einem übers Internet verabredeten Treffen überfallen. Ähnliches ist deutschlandweit an der Tagesordnung.

Häufig kommen junge Menschen zu Schaden, die teilweise unkritisch mit den vielfältigen Möglichkeiten des Internets umgehen. Andererseits sind internetgestützte Kommunikationsformen in vielen Bereichen hilfreich. Im Erwerbsleben sind sie nicht mehr wegzudenken, und sie können viel Zeit sparen. Sie eröffnen Kontaktchancen, die anders nur mit hohem Aufwand zu erreichen wären. E-Mails ermöglichen es, vieles unabhängig von Bürozeiten zu erledigen. Gleichzeitig Segen und Fluch ist die hohe Transparenz, die durch das Internet entsteht. Einerseits kann ich Personen und Institutionen leicht ausfindig machen und werde auch selbst gefunden. Andererseits habe ich keinerlei Einflussmöglichkeit, wenn jemand die Information für kriminelle Machenschaften missbraucht. Einerseits können Menschen aus Erfahrungen anderer mit Firmen oder Dienstleistungen lernen, und manchmal können Verbrechen verhindert werden. Andererseits sind der anonymen Denunziation Tür und Tor geöffnet. Bestimmte Organisationen rufen dazu auf und nutzen es gnadenlos. Denn auch hier gilt: Irgendetwas bleibt immer hängen. Das kann die Existenzgrundlage Betroffener vernichten und sie krank machen. Insbesondere wird Misstrauen geschürt und Vertrauen zerstört. Es liegt mir fern, alles zu problematisieren - ich nutze selbst vieles. Ich erinnere aber auch daran, dass wir die Wahl haben, alles mitzumachen oder Dinge einfach sein zu lassen. Die Freiheit der Entscheidung ist wesentliche Grundlage des biblischen und damit des christlichen Glaubens. Ingrid Müller Pastoralreferentin in Trier

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