Goldener Wein und blauer Stein

FELL. Tradition verpflichtet - auch wenn es ums Feiern geht. Wie in den vergangenen Jahren erweist sich der Feller Markt bei strahlendem Spätsommerwetter wieder einmal als Publikumsmagnet.

 Miniaturbergwerk im Festzelt: Zur Schieferpolka demonstrieren die Akteure, wie einst die Bergleute im Stollen schufteten.Foto: Katja Krämer

Miniaturbergwerk im Festzelt: Zur Schieferpolka demonstrieren die Akteure, wie einst die Bergleute im Stollen schufteten.Foto: Katja Krämer

17 ausgesuchte Gewächse vom spritzigen Schwarzriesling bis hin zur Riesling Auslese schlürften die Besucher der Weinprobe, bevor "Samba Tormenta" mit heißen Rhythmen im proppenvollen Festzelt für ausgelassene Stimmung sorgte und DJ Daumi zur Discoparty einlud. Ein gelungener Auftakt für das viertägige traditionsreiche Fest. Der Samstagabend ist seit jeher dem Kommers verschrieben. Eine gute Gelegenheit für die beliebte Bergmannskapelle, ihr reichhaltiges Repertoire aus konzertanter und Stimmungsmusik zu präsentieren. Während das Stimmungsbarometer kontinuierlich nach oben steigt, füllt sich das Festzelt zusehends. An der meterlangen Theke, an den Tischen und Ständen im Festzelt treffen sich Menschen, reden und trinken miteinander. Kinder genießen den Rummel bei einer Schwindel erregenden "Break-Dancer"-Fahrt oder quietschen vor Vergnügen auf dem Autoscooter. "Der Feller Markt ist für mich ein zusätzlicher Feiertag im Jahr", schwärmt Uwe Schleimer aus Fell. "Eine gute Gelegenheit, Freunde aus der Jugendzeit zu treffen, denn das Fest zieht auch ,alte' Feller wieder nach Hause." Höhepunkt des Abends ist die aus dem Programm nicht mehr wegzudenkende Schieferpolka. Zu den Klängen der Bergmannskapelle demonstrieren Akteure, wie einst die Bergleute im Stollen schufteten. In Arbeitskleidung marschieren vier Männer und zwei Frauen mit Leuchten in der Hand in das für diesen Moment dunkle Festzelt ein. Auf der Bühne wird im detailliert aufgebauten Miniaturbergwerk gehämmert und geklopft. Zwei Frauen in Kittelschürzen schmieren Brote. Mini-Sprengung sorgt für Herzklopfen

Schrecksekunde: Eine Mini-Sprengung auf der Bühne erinnert an das alte Handwerk. Gegen Mitternacht überlässt die Bergmannskapelle den "Hunsrücker Nachtschwärmern" die Bühne. Gelegenheit für die Gäste, das Tanzbein zu schwingen und dem Rat des diesjährigen Schirmherrn und Bankvorstandes der Raiffeisenbank Schweich, Hermann Gorges, zu folgen: "Investieren Sie heute in Feller Wein, das ist kurzfristig eine sehr gute Geldanlage." Damit der Feller Markt reibungslos abläuft, sind 300 ehrenamtliche Helfer an den vier Tagen im Einsatz. Die Arbeitsgemeinschaft Feller Markt, ein Zusammenschluss aller Ortsvereine, stellt jedes Jahr ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine. "Nach dem Feller Markt ist schon vor dem Feller Markt", sagt Valentin Krämer, zweiter Vorsitzender der AG. Einmal im Monat treffen sich die engagierten Mitglieder, so dass es auch im nächsten Jahr ein großes Fest geben wird. Und ein paar Wochen vor dem Feller Markt beginnt die heiße Phase: Sponsorengelder für die Misswahl werden gesucht oder der tagelange Aufbau muss über die Bühne gehen. "Ich mache es sehr gerne", sagt Valentin Krämer, "denn ich sehe, wie sich die Feller Menschen und die gesamte Umgebung vier Tage lang ausgelassen amüsieren".

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