Goldrausch in Fell

FELL. (kat) Seit dem ersten April hat das Besucherbergwerk Fell seine Tore zur Erlebniswelt unter Tage wieder geöffnet. In diesem Jahr lockt die ehemaligen Schiefergrube neben ihrem "normalen" Programm junge Goldgräber und Weinliebhaber mit besonderen Angeboten.

 Im Goldrausch: Jan und seine Freunde waschen am Grubenbrunnen "Gold". Einer der Bausteine des neuen Kinderprogramms des Besucherbergwerks Fell. Foto: Katja Krämer

Im Goldrausch: Jan und seine Freunde waschen am Grubenbrunnen "Gold". Einer der Bausteine des neuen Kinderprogramms des Besucherbergwerks Fell. Foto: Katja Krämer

Jan Brauer aus Trier schwenkt die Goldgräberpfanne. Der Sand wird weg gespült, und das schwere Katzengold reichert sich in der Pfanne an. Jubel. Der Goldwäscher ist am Grubenbrunnen fündig geworden. Das Geburtstagskind hatte seine Freunde ins Besucherbergwerk nach Fell eingeladen und war begeistert von den Erlebnissen unter und über Tage. Während einer kindgerechten Führung im Bergwerk hatten die Kindergruppe und die Eltern einiges über Fledermäuse, die in den Wintermonaten in den Stollen überwintern, erfahren - und darüber, was es mit dem Katzengold auf sich hat. Im Bergwerk zwischen Fell und Thomm begegnete die Gruppe lebensgroßen Figuren, die die gefahrvolle Arbeit der Schieferbergleute, der so genannten Leyenbrecher, dokumentieren. Kleine und große Besucher staunten über die langen Stollen und Strecken, die unterirdischen Halden und über den beeindruckend simulierten und musikalisch umrahmten Sonnenaufgang im unterirdischen Dom, 70 Meter unter Tage. Was der fachkundige Führer zwischen Schiefermauern erzählte, erlebten die Kinder noch einmal praktisch unter freiem Himmel. Theophil Schweicher, Betriebsleiter des Besucherbergwerks, demonstrierte der Gruppe, wie aus einer gespaltenen Schieferplatte mit einem Spezialhammer auf der Haubrücke eine fertige Dachschieferplatte entsteht. Das Schöne, sie durften es selbst einmal probieren. Ein Höhepunkt jagte den nächsten: Nach der "schweren Arbeit" gingen die Jungen und Mädchen wieder auf Schatzsuche. Mit einem Rüttelsieb fanden sie Halbedelsteine im Sandkasten - und durften die Kostbarkeiten mit nach Hause nehmen. Die Entdeckungsreise ging auch danach noch weiter: Auf dem Grubenwanderweg gab es noch jede Menge historische Schieferstollen zu entdecken. Das Gelände und die Spielmöglichkeiten, von echten und nachgebauten Grubenwagen bis zur Schaukel, luden zum Toben ein und die Terrasse zum Verweilen an der frischen Luft. "Das Kinderprogramm ist neu, ebenso das Angebot ,Stein und Wein'" sagte Theophil Schweicher. Zu "Stein und Wein" gehört eine Führung im Bergwerk und eine organisierte Weinprobe bei einem Feller Winzer. Schließlich ist Fell ein Wein- und Schieferort. Im westlichen Teil der Gemarkung von Fell wird seit altersher Weinbau betrieben. "Die devonischen Schieferböden bilden ideale Standorte für den Wärme und Sonne liebenden Wein", sagte Schweicher. Das Besucherbergwerk Fell ist vom 1. April bis 1. November täglich von 10 bis 18 Uhr (letzte Führung um 17 Uhr) geöffnet. Infos: Telefon 06502/988588, www.besucherbergwerk-fell.de, bergwerk-fell@t-online.de

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