Tourismus Greifvogelpark Saarburg und Wildgehege Trier bleiben zu

Saarburg/Trier · Keine Einnahmen, aber laufende Kosten: Falkner Wolfgang Klotzbücher braucht wohl Spenden. In Trier kümmert sich die städtische Försterei um die Tiere.

 Wie den nächsten Winter überstehen ohne Einnahmen im Sommer? Wolfgang Klotzbücher, hier mit dem seltenen Falkland-Karakara Ori (2), macht sich große Sorgen.

Wie den nächsten Winter überstehen ohne Einnahmen im Sommer? Wolfgang Klotzbücher, hier mit dem seltenen Falkland-Karakara Ori (2), macht sich große Sorgen.

Foto: Herbert Thormeyer

Sicherheitsabstand muss sein in Zeiten von Corona. „Ich setze mich mal an den Nachbartisch“, sagt Falkner Wolfgang Klotzbücher, Betreiber des Saarburger Greifvogelparks, im Gespräch mit dem TV. Jetzt wäre eigentlich die Zeit gewesen, den Park wieder für Besucher zu öffnen. Doch er muss zu bleiben.

„Ich hatte die Hoffnung, dass Tierparks nicht betroffen sind. Da ist ja viel frische Luft, und die Leute können sich aus dem Weg gehen“, bedauert der Chef des Familienunternehmens mit zwei Mitarbeitern. Zuerst dachte er, der Greifvogelpark dürfe weiter öffnen. Es handelt sich ja um ein weitläufiges Gelände an der frischen Luft. Doch spätestens seit vergangener Woche ist klar, dass auch solche Freizeitanlagen geschlossen werden müssen.

Dabei ist der Sommer für den Greifvogelpark die Zeit, für den nächsten Winter vorzusorgen. „Wenn kein Geld reinkommt, geht das schnell an die Substanz“, befürchtet Klotzbücher. Außerdem fallen Einnahmen aus Fotoworkshops und die Ausbildung neuer Falkner weg. Die Tiere, allein mehr als 30 zum Teil seltene Greifvögel und noch mal so viele Waschbären, Erdmännchen, Kleintiere wie Hühner, Kaninchen und Weidetiere wie Schafe, Ponys und Esel müssen versorgt werden. Hinzu kommen weitere rund 100 Finken, Wellen- und Nymphensittiche in einer großen Voliere.

Um die Weidetiere braucht sich der Betreiber keine Sorgen zu machen, denn das Gras wächst gut. „Aber gerade Greifvogelfutter ist sehr teuer und kommt außerdem aus Holland, hoffentlich ohne Lieferengpässe“, erklärt er. Wie lange der Greifvogelpark diese Situation durchhalten kann, sei schwierig zu sagen. „Wir haben Reserven für vier Wochen. Danach geht es an die privaten Reserven. Was dann wird, ist ungewiss“, so Klotzbücher. An Investitionen ist gar nicht zu denken. Große Gewinne seien bei diesem Familienbetrieb von Idealisten sowieso nicht zu erzielen. Doch das Coronavirus zeigt dem Betreiber die Grenzen auf.  Wenn jetzt keine Reserven gebildet werden können, sieht es für den Betrieb im nächsten Winter ganz düster aus.

Deshalb startet Klotzbücher einen Spendenaufruf. Nähere Informationen gibt es auf der Internetseite www.greifvogelpark-saarburg.de –

von Futterspenden bittet der Falkner abzusehen. Denn: „Unsere Tiere brauchen zu spezielles, artgerechtes Futter.“ Wer glaubt, so was anbieten zu können, sollte sich vorher telefonisch unter der Nummer 06581/996094 mit dem Betreiber abstimmen.

Ähnlich wie in Saarburg bleibt auch das Wildfreigehege in Trier geschlossen. Die städtische Freizeitanlage, in der trotz Corona laut TV-Informationen bis Mitte vergangener Woche zum Teil noch Kindergeburtstage gefeiert worden sind, bleibt vorerst als Freizeitanlage ebenfalls geschlossen. Auch das Haus des Waldes ist schon längst zu. Existenzängste gibt es in Trier jedoch nicht. Laut Michael Schmitz, Pressesprecher der Stadt Trier, kümmert sich die Försterei, ein städtisches Amt, weiter um die Wildtiere. Die ehrenamtlichen Helfer, die normalerweise ebenfalls für die Wildtiere und die Pflege der Anlage da sind, würden wohl vorerst nicht mehr beteiligt, sagt Schmitz.

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