Größtes Risiko lauert auf dem Ring

Statistisch gesehen kracht es fast jeden Tag einmal auf den Straßen von Hermeskeil. So wurden 2006 insgesamt 307 Unfälle im Stadtgebiet registriert. Lauern auf Autofahrer besonders "gefährliche Ecken" in Hermeskeil? Diese Frage hat der TV der Polizeiinspektion, der Straßenmeisterei und Experten aus der Praxis gestellt.

 Eine typische Szene an einer verkehrstechnischen „Problemstelle“ in Hermeskeil. In der Saarstraße zwingt ein halb auf dem Gehweg parkender Transporter andere Autos zum Fahrspurwechsel auf dem Innenstadtring. Ähnliche Situationen haben schon häufig zu Unfällen geführt. TV-Foto: Axel Munsteiner

Eine typische Szene an einer verkehrstechnischen „Problemstelle“ in Hermeskeil. In der Saarstraße zwingt ein halb auf dem Gehweg parkender Transporter andere Autos zum Fahrspurwechsel auf dem Innenstadtring. Ähnliche Situationen haben schon häufig zu Unfällen geführt. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. Seit das neue Einkaufszentrum da ist, hat der Verkehr in der St. Josef-Straße weiter zugenommen. In Spitzenzeiten rollen rund 1000 Fahrzeuge pro Stunde auf diesem Abschnitt des Innenstadtrings über den Asphalt. Bringt das mehr Probleme für die Autofahrer oder ein größeres Unfallrisiko? "Nein", lautet die gemeinsame Antwort von Polizeiinspektion (PI) und Straßenmeisterei. Die Statistik, die die Beamten der PI führen, zeigt vielmehr, dass die Bundesstraßen, die durch die Stadt führen, für die Autofahrer gefährlicher sind. So krachte es 2006 in der Trierer Straße 51 Mal, in der Koblenzer Straße nahm die Polizei 21 Unfälle auf. Ein problematischer Bereich der Trierer Straße ist insbesondere die Passage zwischen der Einmündung der St. Josef-Straße und dem unteren Ende der Fußgängerzone. Auf diesem nördlichen Teil des zweispurigen Innenstadtrings parken häufig Autos halb auf dem Gehweg, halb auf der Fahrbahn. "Die Straße wird dadurch sehr eingeengt. Das führt hier oft zu Unfällen mit Blechschäden", sagt Siegfried Agostini, der Leiter der PI. Ein heikler Abschnitt ist auch die Saarstraße. Dort kommt es des Öfteren zu Kollisionen, wenn die Autofahrer die Spur wechseln. Eine kritische Stelle ist für den Taxifahrer Fred Berrang, der Kreuzungsbereich Saarstraße/Züscherstraße. Das Abbiegen von der Saarstraße nach rechts in die Züscherstraße und dann sofort nach links in die Martinusstraße sorgt oftmals für einen Rückstau bis in die Saarstraße", weiß Berrang. Eng wird es für die Autofahrer auch in der Koblenzer Straße gegenüber vom Krankenhaus. "Auch dort wird viel auf dem Gehweg geparkt", sagt Agostini. Die Folge: In diesem Bereich haben schon viele Außenspiegel daran glauben müssen. Der Reinsfelder Fahrlehrer Bernd Bender sieht den Zebrastreifen in der Trierer Straße in Höhe der Firma "Autoteile Ziegler" als markanten Punkt an. "Der Fahrer registriert relativ spät den Fußgänger", sagt Bender. Deshalb komme es an dieser Stelle häufiger zu Auffahrunfällen. Zwar betonen Polizei und Straßenmeisterei, dass es in Hermeskeil einige Stellen gibt, an denen von den Autofahrern besondere Vorsicht geboten ist. "Spezielle Brennpunkte" gebe es in Hermeskeil aktuell aber nicht. "Wenn wir so einen Gefahrenpunkt hätten, dann würden wir ihn auch entschärfen. 2006 und im bisherigen Verlauf dieses Jahres waren wir aber zu keiner Direkt-Maßnahme gezwungen", sagt Arnold Eiden, der Leiter der Straßenmeisterei. Er verweist in diesem Zusammenhang auf die Arbeit der sogenannten Unfall-Kommission, die sich regelmäßig trifft. Ihr gehören Vertreter des Landesbetriebs Mobilität (LBM), der Polizei und der Verkehrsbehörden bei Verbandsgemeinden und der Kreisverwaltung an. Bleibt noch der Blick auf die Entwicklung in den ersten vier Monaten des Jahres 2007. Im Vergleichszeitraum 2006 seien insgesamt weniger Unfälle im Stadtgebiet passiert, sagt der stellvertretende PI-Leiter Franz Petry. Allerdings sei die Zahl der Kollisionen in der Trierer Straße und Koblenzer Straße leicht rückläufig. "Neue Schwerpunkte sind nicht hinzugekommen", sagt Petry. Er erwartet zudem, dass sich die verkehrstechnischen Schwierigkeiten durch den Abschluss der Arbeiten am Kreisel am Bahnhof weiter reduzieren werden.

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