Große Ehre für edle Tropfen von Saar und Obermosel

Der Aufwärtstrend der vergangenen Jahre setzt sich fort: Die Qualität der Weine an Saar und Obermosel wird von Fachleuten immer besser beurteilt. Die Weingüter in der Verbandsgemeinde Konz schneiden im aktuellen Gault Millau so gut ab wie noch nie.

Konz. Im Weingut Matthias Dostert herrscht große Freude: Erstmalig hat der Weinführer Gault Millau dem Nitteler Winzer eine der begehrten Trauben verliehen.

Die Traube für Weingüter ist vergleichbar mit den Bewertungen in Form von Sternen oder Kochmützen für Restaurants. "Die Weintester hatten uns schon jahrelang als "empfehlenswertes Weingut" geführt", sagt Carina Curmann. Die deutsche Weinkönigin 2000/2001 und Tochter des prämierten Winzers freut sich, dass die Verleihung der "Traube" die Bestätigung für die geleistete Arbeit in den vergangenen Jahren ist.

Winzervereinigung "Junger Süden"



Ein besonderes Novum ist, dass Carina Curmann gleich zweimal im Gault Millau vertreten ist: die Winzervereinigung "Junger Süden", ein Zusammenschluss der hoffnungsvollen Jungwinzer aus den Weingütern an der Obermosel und der Sauer, zu deren Gründungsmitgliedern Curmann gehört, wurde erstmalig als "empfehlenswert" eingestuft.

Bei den Spitzenweingütern an der Saar hat sich dagegen nicht viel geändert. Sie verteidigen ihre guten Positionen erfolgreich. Als einziger Betrieb in der Verbandsgemeinde Konz erhielt das Wiltinger Weingut "Egon Müller-Scharzhof", wie in den vergangenen Jahren, mit fünf Trauben die bestmögliche Bewertung und gehört damit zu den absoluten Spitzenbetrieben in ganz Deutschland.

Höchstbewerteter Betrieb in der Verbandsgemeinde Saarburg ist mit vier Sternen das Weingut "Forstmeister Geltz-Zilliken" (Saarburg). Drei Trauben erhielten die Weingüter Herrenberg (Schoden), von Hövel (Oberemmel), Peter Lauer (Ayl), von Othegraven (Kanzem), Schloss Saarstein (Serrig), van Volxem (Wiltingen) und Dr. Wagner (Saarburg).

Dass weitere erfolgreiche Weingüter im neuen Gault Millau nicht berücksichtigt sind, liegt an der Arbeitsweise der Weintester. In der Regel schicken die Weinbaubetriebe Probierflaschen und zahlreiche Zusatzinformationen wie zum Beispiel die Anzahl der abgefüllten Flaschen einer Sorte und eines Jahrgangs an die Experten. Wer das nicht tut, wird nur in Ausnahmefällen im Weinführer berücksichtigt.

Nicht alle Weingüter sind geprüft worden



"Die Weine von Gütern, die uns wichtig für eine relativ vollständige Bestandsaufnahme des heutigen Geschehens in Deutschland erscheinen, werden gegebenenfalls auf dem Markt erworben", erklärt Joel B. Payne, der Herausgeber des Gault Millau Weinführers.

Damit ist klar, dass längst nicht alle Weingüter an Saar und Obermosel geprüft wurden. Beispielsweise hat das Weingut Apel aus Nittel keine Proben eingeschickt. Der Familienbetrieb ist das seit Jahren bestprämierte Weingut an der Obermosel bei den von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz vergebenen Gold-, Silber- und Bronzemedaillen.

"Wir würden uns zwar freuen, wenn wir mit einer guten Beurteilung in einem renommierten Weinführer stehen, aber letztlich sind unsere Kunden das Wichtigste", erklärt Kellerchef Hubert Apel. Für Ansgar Schmitz, Geschäftsführer des Moselwein e.V., ist das kein Widerspruch: "Die schon lange andauernde positive Qualitätsentwicklung an der oberen Mosel führt allmählich zu einem Wandel in der Wahrnehmung der Gault-Millau-Tester", sagt der Marketingmann über die guten Bewertungen. Vielleicht werden nach dem Erfolg mit dem 2008er Jahrgang im nächsten Jahr dann noch mehr Betriebe aus den Verbandsgemeinden Konz und Saarburg im Gault Millau berücksichtigt.

"Im Keller liegen einige ,Granaten'", kündigt der Nitteler Winzer Apel an.

Extra Ausgezeichnete Weingüter: Zwei Trauben erhielten Dr. Siemens (Serrig), Stefan Steinmetz (Wehr) und Willems-Willems (Oberemmel), einen Stern erhielten Matthias Dostert (Nittel), Falkensteiner Hof (Konz-Niedermennig), Mertes (Kanzem), Reinert (Kanzem), Reverchon (Konz-Filzen) und Vols (Wiltingen).

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