Große Klänge im Glashaus

Mannebach · Das Ensemble junger Studenten, die während ihres Aufenthaltes in Saarburg ihre Kunst auf Instrumenten und der Stimmen verfeinern, hat in der Kulturbrauerei Mannebach Station gemacht. Das Publikum erlebte hautnah das Können künftiger Stars.

 Als Zugabe stellen die Sänger eine Szene aus Franz von Suppés Operette „Zehn Mädchen und kein Mann“ dar. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Als Zugabe stellen die Sänger eine Szene aus Franz von Suppés Operette „Zehn Mädchen und kein Mann“ dar. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Mannebach. Ein Brauhaus wird zum Konzertsaal: In Mannebach ist das keine Seltenheit. Mit jungen Spitzenmusikern und Gesangsinterpreten aus vier Kontinenten gab es im Glashaus der Kulturbrauerei jedoch einen besonderen Abend. Das Ensemble aus internationalen Studenten, die sich bei den Saarburger Serenaden weiterbilden und dies auch gleich in Konzerten unter Beweis stellen, hat dort Station gemacht. Ein kleines Heimspiel war das für Gesangsdozentin Stephanie Bogle aus Kanada, die vor vielen Jahren als Sopranistin in Trier gastierte. Sie ist sehr zufrieden mit ihren Studenten: "Die haben in kurzer Zeit sehr viel gelernt."
Besonders schätzt die Pädagogin an den Saarburger Serenaden, dass mit 63 jungen Künstlern immer wieder neue Formationen und Klangbilder gestaltet werden können. Vor dem Auftritt in Mannebach wurden Wirtsstube und Nebenräume zur Probe und zum Stimmen der Instrumente genutzt. Festivalleiter Semyon Rozin ist sehr zufrieden: "Diesmal war auch in Orscholz der Saal voll." Auch das Konzert in St. Laurentius sei fantastisch gewesen - und das nicht nur wegen der Akustik des großen Raumes. Seine Programmauswahl hatte es wie immer in sich. "Die müssen sich da reinknien", sagt der Festivalchef. Und das gilt nicht nur für die Stimme und das Instrument. Die Sänger müssen auch Schauspieler sein, die Szenen authentisch darstellen, mit Mimik und Gestik. "Die Chinesen haben bis vor wenigen Tagen noch nie Walzer getanzt. Jetzt können sie es", sagt Rozin.
Eine große Leistung ist dabei auch, dass alle Sänger die deutsche, französische und italienische Sprache sowie Latein beherrschen müssen. Sopranistin Samantha Resser aus den USA, die bei Alexander Steinbrechers "Ich bin so unmusikalisch" ein fast kabarettistisches Talent zeigte, musste sogar die österreichische Landessprache können. Ähnlich sah das bei Tenor Yi-an Chen aus Taiwan und der Australierin Christina Aloneftis aus, die bei "L\'addio" ("Der Abschied") von Giovanni Battista Rubini ein Liebespaar spielten. Ohne Noten und deshalb auch mit geschlossenen Augen spielte die Kanadierin Theresa Lane ihre Violin-Solo-Ballade des belgischen Komponisten Eugène Ysaye, ein extrem anspruchsvolles Stück.
Allen Formationen wurde zugejubelt. Turbulent wurde es mit der Zugabe, einer Szene aus der Operette "Zehn Mädchen und kein Mann" von Franz von Suppé, in der viel getrunken und mit Gläsern jongliert wird. "Das war alles unglaublich schön", fand Zuhörer Friedrich Eich (67) aus Saarburg. Die jungen Stimmen seien sehr faszinierend. doth
Noch drei Konzerte: Donnerstag, 25. Juli, gastiert das Studentenensemble um 19.30 Uhr im Freien hinter der Bettinger Mühle in Schmelz. Am Freitag, 26. Juli, steht ab 19.30 Uhr in der Kulturgießerei Saarburg Operette und Salon-Musik auf dem Programm. Zum Abschlusskonzert laden die Saarburger Serenaden am Samstag, 27. Juli, um 19.30 Uhr in die Stadthalle Saarburg ein.

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