Große Musik für die Kleine Pyramide

Saarburg · Die Symphoniker von Opus 4 spielen für den guten Zweck. Die vier Posaunisten des Leipziger Gewandhausorchesters, die saarländische Sopranistin Eva-Maria Leonardy und Organist Klauspeter Bungert aus Trier unterstützen mit ihren Konzerten den Verein Kleine Pyramide.

 Honza Gimaletdinow, Stephan Meiner, Dirk Lehmann und Jörg Richter (von links) spielen Musik aus fast einem Jahrtausend. Die Sopranistin Eva-Maria Leonardy singt dazu. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Honza Gimaletdinow, Stephan Meiner, Dirk Lehmann und Jörg Richter (von links) spielen Musik aus fast einem Jahrtausend. Die Sopranistin Eva-Maria Leonardy singt dazu. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Saarburg. In Ägypten gibt es viele große Pyramiden und eine kleine. "The small pyramid organisation" bei Luxor ist das Pendant des Hilfsvereins Die Kleine Pyramide Trier, die unter anderem mit Benefizkonzerten Geld für die ärmsten Kinder am Nil sammelt.
Seit zehn Jahren besteht die freundschaftliche Zusammenarbeit mit Vorstandsmitglied Hans Braun und seiner Frau Hannah, die sich 2002 bei einem Benefizkonzert für die Opfer der großen Flut in Ostdeutschland kennenlernten. "Mehr als 100 000 Euro kamen seit dieser Zeit für die ärmsten Kinder Ägyptens zusammen", freut sich Braun. Bei rund 50 Zuhörern sollte der Konzertabend in St. Laurentius Saarburg jedoch nicht zu den erfolgreichsten gehören. Knapp 600 Euro werden aus den Eintrittsgeldern nach Luxor fließen.
Erlös geht komplett nach Luxor


Die hochkarätigen Posaunisten, Honza Gimaletdinow, Stephan Meiner, Dirk Lehmann und Jörg Richter spielten von Bach bis Gershwin Musik aus fast einem Jahrtausend. Wie aus dem Nichts tauchte die Sopranstimme der Saarländerin Eva- Maria Leonardy aus dem Halbdunkel des Kirchenschiffes auf. Die Sängerin schritt langsam auf den Altarraum zu, und sorgte mit "O quam mirabilis est" von Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) für das erste Gänsehautgefühl.
Die gesamte Kirchenarchitektur wurde mit dem Wechsel vom Altarraum zur Empore, wo Klauspeter Bungert mit Orgel für ein großes Klangbild sorgte, akustisch inszeniert. Bach, Händel und Mozart erklangen, aber auch die eigenwillige Interpretation der West-Side-Story von Leonard Bernstein (1918- 1990) und A Portrait von George Gershwin (1898- 1932).
"Die Auswahl des Programms ist exzellent, die Klangfarbe der Posaunen und die Interpretation einfach super", urteilte Zuhörer Florian Weber aus Beurig am Schluss. Es war das 23. Konzert, das die Kleine Pyramide gemeinsam mit Opus 4 aus Leipzig veranstaltete, aber erst das zweite in Saarburg. Es sollte sich herumsprechen, welche Qualität hier geboten wird, und es kommen mehr Musikfreunde, die damit den ärmsten Kindern Ägyptens helfen. "Wir gehen mit den Konzerten gerne in Kirchen", sagt Veranstalter Braun. Das klinge nicht nur besser, sondern koste auch keine Miete, damit der Erlös komplett den armen Kindern von Luxor zugute kommt. doth
Extra

Die Kleine Pyramide Trier wurde 1998 in Trier gegründet, um armen, kranken oder verwaisten Kindern aus dem ägyptischen Luxor und den Dörfern der Umgebung auf medizinischem Gebiet zu helfen. Bald wurden auch die ersten Patenschaften für bedürftige und kranke Kinder vermittelt. Im Lauf der Jahre wuchs die Zahl der betreuten Kinder stetig. Seit April 2005 ist Die kleine Pyramide auch in Ägypten offiziell registriert und anerkannt als eine nicht-staatliche Organisation (NGO). Der Name des ägyptischen Tochtervereins: "The small pyramid organization Luxor". Anfang des Jahres 2007 wurde das lang geplante Kinder-, Therapie- und Ausbildungszentrum auf der Westbank von Luxor eröffnet. Vor Ort kümmert sich ein Team von Mitarbeitern (Kinderarzt, Therapeut, Sozialarbeiter, Anwalt etc.) um alle Belange der bedürftigen Kinder und ihrer Familien. Infos auch unter www.die-kleine-pyramide.de doth

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