Großeinsatz: LKW verliert Chemikalie

Meckel · Großeinsatz für Feuerwehr, Polizei, Technisches Hilfswerk (THW) und Deutsches Rotes Kreuz (DRK): Aus einem niederländischen Tankzug sind am Dienstag an der B 51-Raststätte Meilbrück gut 20 Liter eines umweltgefährdenden Fettalkohol-Gemischs ausgetreten. Tankstelle und Parkplatz mussten für mehrere Stunden gesperrt werden.

Meckel. Eine weiße Masse war es, die einen aufmerksamen Kraftfahrer am Dienstag gegen 7 Uhr stutzig werden ließ: Er alarmierte die Polizei, als aus einem auf dem Parkplatz der B 51-Raststätte Meilbrück geparkten niederländischen LKW eine zähe Flüssigkeit tropfte. Da der Tankzug ein Schild mit der Aufschrift "wassergefährdender Stoff" trug, rückten neben der Polizei auch der Gefahrstoffzug der Feuerwehr sowie Rettungskräfte von THW und DRK aus. Auch ein Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm wurde hinzugerufen. "Das Problem ist erst einmal immer, herauszufinden, um welchen Stoff es sich überhaupt handelt", erklärt Stephan Schmitz-Wenzel von der Kreisverwaltung. Der Fahrer des Tankzugs hatte das Sicherheitsdatenblatt, in dem solche Informationen gespeichert sind, nicht dabei - erst ein Anruf beim Hersteller brachte Klarheit: Der LKW hatte Fettalkohol getankt, ein Zwischenprodukt zur Weiterverarbeitung in der chemischen Industrie, das als "schwach wassergefährdend" gilt. "Es darf auf keinen Fall ins Grundwasser gelangen", sagt Klaus-Peter Dimmer, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Bitburg-Land. Zudem reize Fettalkohol die Haut, Schleimhäute und Atemwege. Da der Parkplatz und die Tankstelle Meilbrück umgehend abgesperrt wurden und auch nur eine kleine Fläche auf dem Parkplatz mit dem Stoff in Berührung kam, bestand laut Dimmer keine konkrete Gefahr für Anwohner und Umwelt. Mit Schutzanzügen beseitigten sechs Einsatzkräfte des Gefahrstoffzugs daran die ausgetretene Flüssigkeit. Insgesamt liefen rund 20 Liter des Gemischs aus - offenbar war der Tankdeckel des Anhängers undicht. Nachdem dieser abgedichtet worden war, konnten die 58 Einsatzkräfte nach gut viereinhalb Stunden ihren Einsatz beenden. Der Tankzug durfte seine Fahrt in Richtung Frankreich fortsetzen.
Der Firma des Fahrers droht ein finanzielles Nachspiel: Zwar stehen die Kosten für den Einsatz noch nicht fest, doch eines ist laut Schmitz-Wenzel klar: "Die Kosten trägt der Verursacher." Fotos und Videos unter
volksfreund.de

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