Grüner Strom? Nein danke!

Die Diskussionen um einen Atom ausstieg und den Ausbau von erneuerbaren Energien sind ja derzeit in Deutschland in aller Munde. Auch bei uns zu Hause ist das Thema diese Woche beim gemeinsamen Frühstück auf den Tisch gekommen.

Dabei wurde mir eins klar: Mein holder Gatte Martin weiß mal wieder nicht, was er denn nun will. In Rheinland-Pfalz werden nach der Wahl vom Sonntag ja wahrscheinlich die Grünen mit an die Macht kommen. Da wird Martin schon jetzt ganz nervös. "Du wirst sehen, bald haben wir auf jedem kleinen Hügel ein Windrad stehen", sagt er zu mir. Nein, dieser Gedanke will ihm nun gar nicht gefallen, weil er irgendwo mal das bekannte Kritikerwort von der "Zerspargelung der Landschaft" gehört hat. Schon sieht sich Martin auch von Biogasanlagen umzingelt, was ihm schon vorab gewaltig stinkt. Aus Hermeskeil hört man ja schon heute, dass dort ein Landwirt direkt am Stadtrand solche Kuppelbehälter hinstellen will und etliche Bürger davon gar nicht erbaut sind. "Es wird noch so weit kommen, dass jemand in Saarburg so ein Ding gleich neben dem Ferienpark auf dem Warsberg aufstellt", prophezeit mein Mann und spinnt den Gedanken gleich weiter: "Wer weiß, vielleicht kommt ja einer sogar noch auf die Idee, dass sich in Konz auf dem Saar-Mosel-Platz so eine Biogasanlage gutmacht."

Sie sehen: Martin hat kein unbelastetes Verhältnis zum grünen Strom. Komisch finde ich nur, dass er nach der Katastrophe in Japan wieder seinen alten Anti-Atomkraft-Button aus einer Schublade gefischt und an die Jacke geheftet hat. Und wenn ich ihn auf Cattenom anspreche, dann bekommt er ein ganz rotes Gesicht und ruft wutentbrannt: "Non merci. Sofort abschalten!"

Paula

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