Grüner Teppich ersetzt rote Asche

Zerf · Lange haben Sportler und Gemeindevertreter in Zerf auf diesen Moment gewartet: Am Donnerstag haben sie den Auftakt zum Bau des seit vielen Jahren ersehnten Kunstrasenplatzes gefeiert. Die rund 535.000 Euro teure Anlage soll im September fertig sein.

Grüner Teppich ersetzt rote Asche
Foto: (h_hochw )

Zerf. "Ende gut, alles gut", sagt ein gut gelaunter Dieter Engelhardt beim Pressetermin auf dem Zerfer Sportplatz. Grund für die Freudebeim Zerfer Ortschef ist nicht nur der strahlende Sonnenschein über der Anlage: Am Montag kann es endlich losgehen mit einem Projekt, das die Ortsgemeinde seit Jahren beschäftigt. Dann beginnt die Umwandlung des roten Tennenplatzes in einen Kunstrasenplatz.

Zum symbolischen Spatenstich sind mehrere Vertreter der Lokalpolitik und auch des Sportvereins erschienen. "Wir haben uns fast zwölf Jahre lang mit diesem Thema befasst", beginnt Engelhardt sein Grußwort. Er sei "froh und dankbar, dass wir die Sache - auch dank der guten Förderung - jetzt auf die Zielgerade gebracht haben". Und als "Sahnehäubchen obendrauf" habe die erste Mannschaft des FC Zerf, der mit Greimerath, Hentern und Lampaden die Spielgemeinschaft SG Hochwald bildet, den Aufstieg von der Kreisliga A in die Bezirksliga West geschafft.

Zum sportlichen Erfolg gratuliert auch Joachim Christmann, Sozialdezernent beim Kreis Trier-Saarburg, und überreicht den Bewilligungsbescheid für die rund 53.000 Euro Zuschuss, die der Kreis für den Platzumbau beisteuert. Auch Christmann erinnert an die lange Vorgeschichte des Projekts. Schon 2008, als man das Bedarfskonzept für Kunstrasenplätze aufgestellt habe, habe Zerf auf Platz zwei der Prioritätenliste gestanden - hinter Thomm (VG Ruwer). In Thomm sei der Platz längst in Betrieb. Den Kunstrasen für Zerf habe der Kreis jedoch nie aufgegeben: "Wir wollten diesen Platz unbedingt genau an dieser Stelle", sagt Christmann auch mit dem Hinweis auf eine Nutzung durch die benachbarte Grund- und Realschule plus. Der Sportkreisvorsitzende Felix Jäger betont, dass man "seit 2008 für den Platz gekämpft" habe, der jedoch "immer wieder aus der Landesförderung herausgefallen" sei. Mit der Anlage in Zerf gebe es nun "wenigstens einen Kunstrasenplatz im Hochwald".Auftakt für weitere Großprojekte


Laut Martin Alten, Bürgermeister der VG Kell, wurden mehrfach "Planungen modifiziert und Kosten gesenkt", bis der Förderantrag beim Land "endlich zum Erfolg geführt" habe. Der Kostenanteil für die Ortsgemeinde sei zwar ein "dicker Brocken", aber als Lohn erhalte sie eine "schöne Anlage", die auch Ansporn für weitere sportliche Erfolge sein könne. Alten weist auch auf weitere Großprojekte im Ort wie das neue Gewerbegebiet und den Ausbau der Ortsdurchfahrt hin: "Zerf wird sein Ortsbild in der nächsten Zeit positiv verändern." Der VG-Chef lobt zudem die Eigenleistung des Sportvereins: "Ohne Ehrenamt geht es eben nicht."

Der Verein steuert 25.000 Euro bei, übernimmt etwa die Demontage von Geländern und Pflasterarbeiten. Weitere 10.000 Euro sind über Spenden finanziert: Bürger haben Patenschaften für Rasenstücke gekauft. Neben dem Kreiszuschuss gibt das Land 123 000 Euro. Damit verbleiben etwa 360.000 Euro bei der Ortsgemeinde. Laut Alexander Holtzmann vom Ingenieurbüro Deges & Bah waren Gesamtkosten von 535.000 Euro veranschlagt, das Ausschreibungsergebnis liege aber "deutlich darunter".

Am Montag sollen laut Holtzmann die Erdarbeiten beginnen, dann folge der Einbau des Rasens. "Im September sind wir fertig", kündigt der Planer an. Entlang des Platzes Richtung Schule werde zusätzlich eine 120 Meter lange Tartan-Laufbahn angelegt.

Alfred Rommelfanger vom FC Zerf bestätigt, dass der Platz für die Rückrunde der neuen Saison bereits gemeldet sei. Für Verein und Planer liegen die Vorteile des Kunstrasens auf der Hand: "Naturrasen ist 200 bis 400 Stunden im Jahr bespielbar, Kunstrasen 1200 Stunden", sagt Holtzmann. Der 1975 gebaute Tennenplatz sei nicht mehr zeitgemäß, ergänzt Rommelfanger. "Wir konnten schon seit Jahren kein Sportfest mehr hier feiern, weil auch die Jugendmannschaften nicht mehr auf dem Sand spielen wollen."

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