Grüße auf der Höhe

Die Deutungen zur Etymologie des Ortsnamens und folglich zur Gestaltung des Pellinger Gemeindewappens gehen auseinander. Zwar können die meisten Symbole des Wappens eindeutig identifiziert werden - eine Frage bleibt aber offen.

 Begrüßung am Ortseingang: Besucher werden in Pellingen mit dem Gemeindewappen (links) empfangen. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Begrüßung am Ortseingang: Besucher werden in Pellingen mit dem Gemeindewappen (links) empfangen. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Pellingen. (kbb) Autofahrer, Radler und Fußgänger werden von ihm begrüßt und verabschiedet. Das große Schild am Ortseingang zeigt mit der angeschnittenen Europa-Flagge nicht nur die aktuelle politische Verwurzelung des Ortes, sondern mit dem ebenfalls abgebildeten Wappen auch die historische Verbindung. Zufall oder nicht, dass das Pellinger Gemeindewappen mit Blau, Gelb und Silber fast dieselben Farben der EU-Fahne hat? Fakt ist: Sowohl die EU-Flagge als auch das Gemeindewappen bedienen sich der Symbolik. Die zwölf Sterne der Union haben mitnichten etwas mit etwaigen Mitgliedsstaaten zu tun - vielmehr ist die Zahl Zwölf eine mythische Glückszahl, die für Vollkommenheit steht, sei es bei den zwölf Aposteln oder dem neuen Album von Herbert Grönemeyer.Das Pellinger Wappen zeigt sich hingegen weniger idealistisch als die EU-Flagge: Auf einem goldenen Dreiberg ruht ein silberner Pfahl, diagonal gekreuzt von einem silbernen Krummstab und silbernen Beil. "Der Dreiberg symbolisiert die geografische Lage der Pellinger Höhe", weiß Rudolf Molter, Konzer Historiker und Ordinariatsrat im Ruhestand.Apostel Matthias trug Krummstab und Beil

Die Form des Dreibergs ist eine in der Heraldik oft gebräuchliche Form, um die Lage eines Ortes auf, oder an einer Höhe zu symbolisieren. "Krummstab und Beil sind die Attribute des Apostels Matthias. Letzteres verweist auf sein Martyrium", sagt Molter. Die Trierer Abtei St. Matthias war im Mittelalter Grundherr in Pellingen.Unklar ist allerdings, wofür der silberne Pfahl in der Mitte des Schildes steht. "Einer Deutung zufolge symbolisiert der Pfahl den Ortsnamen, der auf das althochdeutsche Wort ,pal' für ,Pfahl' zurückgeht", sagt der Historiker. Warum der Ort aber nach einem Pfahl benannt wurde, ist unklar. Eine andere Deutung besagt, dass der Ortsname auf das treve rische Wort "Pallincum" zurückgeht, was so viel wie "Felsgestein" bedeutet und wiederum auf die Pellinger Höhe deutet - allerdings wird diese bereits durch den goldenen Dreiberg symbolisiert. Darüber hinaus kann die Endung "-cum" auch auf ein früheres Besitzverhältnis zurückgeführt werden, allerdings gibt es auch für diese Hypothese keine schlüssige Erklärung. Die erste urkundliche Erwähnung Pellingens lässt sich auf das Jahr 973 zurückführen, in dem Kaiser Otto II. dem Irminenkloster Trier einen Besitz in "Pellinc" bestätigt. Erst Anfang des 14. Jahrhunderts nimmt der Ort die heutige Schreibweise "Pellingen" an.

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