"Guck mal, ein Bischof!"

TRIER. So eng wird es sonst nie im Dom: Anlässlich der Heilig-Rock-Tage besuchen 6000 Kinder aus Kindergärten und Kindertagesstätten des gesamten Bistums Trier das Gotteshaus. Die ersten 3000 reisten gestern an, die übrigen kommen heute.

Dicht gedrängt sitzen die Kinder nebeneinander auf den Bänken im Dom, auf dem Fußboden und auf den Treppenstufen zum Altar. Sie tragen bunte Mützen und farbige Rucksäcke. Und einige haben heilige Röcke dabei: aus Pappe geschnitten an einer Schnur um den Hals oder aus Stoff genäht an langen Stäben. Ein lautes Durcheinander von Kinderstimmen und den Stimmen ordnender Erzieherinnen füllt den Dom. Dann erklingt eine Gocke. Und da kommt er: In rotem Gewand schreitet Weihbischof Jörg Peters durch den Mittelgang in Richtung Altarraum. Vor der gemeinsamen Sendungsfeier im Dom haben sich die Kinder mit Themen zum christlichen Glauben beschäftigt - in Arbeitsgruppen wie "Was Gott geschaffen hat", "Josef und seine Brüder" oder "Auf der Suche nach dem Glück". Helfer haben ihnen den Dom gezeigt. Auf einer Landkarte des Bistums durften die Kinder ihre Heimat mit einem roten Fähnchen markieren. Und natürlich haben sich die meisten auch an der Glasvitrine mit dem Heilig-Rock-Schrein die Nase platt gedrückt. 3000 Kinder sind es, die an jedem der beiden für die Kindertagesstäten reservierten Tage in den Trierer Dom kommen. Sie kommen von Kindergärten und Tagesstätten aus dem gesamten Bistum Trier. "Wir möchten den Kindern und Erziehern einen schönen Tag in Trier machen", sagt Organisator Georg Binninger, der zugleich Leiter der Abteilung Kindertageseinrichtungen im Bischöflichen Generalvikariat ist. In vielen Kindergärten und Kindertagesstätten habe sich der Besuch bei den Heilig-Rock-Tagen als Abschlussfahrt für die Kinder etabliert, die in die Schule kommen. Pädagogisches Ziel der Heilig-Rock-Tage sei es, den Kindern biblische Themen nahezubringen.3000 Kinderhände gehen zur Stirn

Ein spannender Tag ist die Fahrt nach Trier für die Kinder allemal. Mit dem Zug nach Trier, in der Gruppe durch die Stadt, die Arbeitsgruppen, Mittagessen im Zelt vor dem Dom - und als Abschluss die Sendungsfeier im Dom. Weihbischof Jörg Peters ist hinter das Rednerpult im Dom getreten. Er ruft die Kinder zum gemeinsamen Kreuzzeichen auf. "Im Namen des Vaters", sagt der Bischof - und 3000 Kinderhände fahren an die Stirn.