Ernennung „Erfahren, wo der Schuh drückt“: Das plant der neue Seniorenbeauftragte von Hermeskeil

Hermeskeil · Die Verbandsgemeinde Hermeskeil hat mit Guido Joerg einen neuen Seniorenbeauftragten ernannt. Wieso er für das Amt besonders geeignet ist und wie er sich engagieren will.

 Bürgermeister Hartmut Heck (links) überreichte dem neuen Seniorenbeauftragten der Verbandsgemeinde Hermeskeil, Guido Joerg, die Ernennungsurkunde.

Bürgermeister Hartmut Heck (links) überreichte dem neuen Seniorenbeauftragten der Verbandsgemeinde Hermeskeil, Guido Joerg, die Ernennungsurkunde.

Foto: Herbert Thormeyer

Nicht warten, bis die Leute zu ihm kommen, sondern dorthin gehen, wo die Leute sind. Das hat sich der neue Seniorenbeauftragte der Verbandsgemeinde Hermeskeil, Guido Joerg, vorgenommen. Bürgermeister Hartmut Heck überreichte seinem Mitarbeiter, der im Rathaus bereits den Fachbereich Bürgerdienste leitet, am Dienstag die Ernennungsurkunde für dieses Ehrenamt, das Joerg von Annette Münster-Weber übernimmt.

Vier Jahre lang ist Guido Joerg jetzt Ansprechpartner für alle Bürger ab 65. „Dieses Alter haben wir festgelegt, als es um die Nutzung des Bürgerbusses ging“, erklärt Amtschef Heck. Das sei jedoch nicht in Stein gemeißelt. Die Dienste des Seniorenbeauftragten könne jeder in Anspruch nehmen, der glaubt, sie zu benötigen. 3554 der rund 16 000 Einwohner der Verbandsgemeinde Hermeskeil sind 65 und älter.

Joerg war nicht der einzige Bewerber um das Ehrenamt des Seniorenbeauftragten. Sechs Kandidatinnen und Kandidaten haben dem Generationenausschuss im Verbandsgemeinderat ihr Interesse an diesem Ehrenamt bekundet. Drei stellten sich schließlich vor. Guido Joerg überzeugte am meisten. Wie er nun seine neue Tätigkeit mit Leben erfüllen wird, das kann Guido Joerg selbst festlegen: „Eine Aufgabenbeschreibung gibt es nicht“, erklärt der Bürgermeister.

Wieso hat sich der 61-jährige Diplom-Verwaltungswirt Joerg auf die Stelle beworben? „Wenn man auf der Zielgeraden des beruflichen Lebens ist, sucht man eine Aufgabe, die noch darüber hinaus erfüllend ist“, erklärt er. Als hilfreich sieht er dabei seine langjährige Berufserfahrung in der Verwaltung an. Auf seine Kontakte könne er aufbauen und sie weiter pflegen.

Um Beispiele dafür zu nennen, braucht er nicht lange zu überlegen: „Da könnte mal eine Fahrt mit dem Bürgerbus mit Arnold Eiden vermittelt werden, um die Alterswehr einer Feuerwehr zu einem Treffen zu fahren oder es kann ein gutes Wort bei der Polizei eingelegt werden, wenn es um eine Querungshilfe einer stark befahrenen Straße geht.“ Und auch für die Hilfe beim Ausfüllen von Formularen wird sicherlich so mancher aus seiner Zielgruppe dankbar sein.

Wichtiger noch als seine schon vorhandenen Beziehungen ist für Guido Joerg das persönliche Wort. Deshalb will er die Seniorennachmittage und Seniorengruppen in der Verbandsgemeinde besuchen, denn: „Nur so kann ich erfahren, wo der Schuh drückt.“ Was er nicht selbst lösen kann, wird an zuständige Fachstellen und Dienste weitervermittelt. Außerdem versteht sich der neue Seniorenbeauftragte als Bindeglied zwischen älteren Menschen und der Verwaltung.

 In der Verbandsgemeinde Hermeskeil  gibt es einen Bürgerbus, den Senioren nutzen können.  Das Foto zeigt den ersten Einsatz, rechts im Bild Bürgermeister Hartmut Heck. Nicht nur in Sachen Mobilität  haben ältere Menschen Anliegen.

In der Verbandsgemeinde Hermeskeil  gibt es einen Bürgerbus, den Senioren nutzen können.  Das Foto zeigt den ersten Einsatz, rechts im Bild Bürgermeister Hartmut Heck. Nicht nur in Sachen Mobilität  haben ältere Menschen Anliegen.

Foto: Arnold Eiden

„Das wird die größte Herausforderung, Kontakte zu schließen und dafür alle Gelegenheiten zu nutzen“, findet auch Bürgermeister Heck. Lange Leben seien ungeheuer spannend. Deshalb hilft die Verbandsgemeinde auch nicht nur organisatorisch: Um kleinere Aktionen finanziell zu unterstützen, stehen Guido Joerg im Jahr 1000 Euro aus der Verbandsgemeindekasse zur Verfügung.

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