Gut harmonierendes Geigenduo

FREUDENBURG. Musik aus Frankreich, Italien und Deutschland beschloss in der katholischen Pfarrkirche in Freudenburg das Konzertjahr 2005. Interpreten waren die Geiger Monika und Christoph Geibel sowie der Dekanatskantor Karl-Ludwig Kreuz.

 Ein harmonisches und gut eingespieltes Duo: das Geschwisterpaar Monika und Christoph Geibel in der Pfarrkirche von Freudenburg.Foto: Gerhard W. Kluth

Ein harmonisches und gut eingespieltes Duo: das Geschwisterpaar Monika und Christoph Geibel in der Pfarrkirche von Freudenburg.Foto: Gerhard W. Kluth

Unter dem Leitthema "Drei-Länder-Eck" gab es in der Pfarrkirche Heiligste Dreifaltigkeit in Freudenburg ein Konzert im Rahmen der Kulturtage des Kreises Trier-Saarburg. Natürlich spielte die Eisenbarth-Orgel des Gotteshauses, auf die die Freudenburger so stolz sind, eine zentrale Rolle. An ihrem Spieltisch hatte Dekanatskantor Karl-Ludwig Kreutz Platz genommen. Er verantwortete den Erfolg des Konzertes aber nicht alleine. Ihm zur Seite stand das Violin-Duo Monika und Christoph Geibel, die mit ihrer Musik auch ihrem verstorbenen Vater, dem ehemaligen Freudenburger Organisten Wolfgang Geibel, die Referenz erwiesen. Beide können als Profi-Musiker auf eine internationale Karriere verweisen. Zwei Teile bestimmten das Programm. Zunächst erklang Barockmusik, etwa die "Sonata da camera", Opus IV/2, des Italieners Francesco Antonio Bonporti, die g-Moll Sonata Nr. 5 von Johann Gottlieb Goldberg oder auch die Triosonate B-Dur des Franzosen Jean Marie Leclair. Alle drei Werke sind zwar ursprünglich für ein Kammerensemble geschrieben worden, erklangen in Freudenburg aber in der Besetzung Violin-Duo und Orgel. Die Geschwister Geibel erwiesen sich als ein stilistisch wie technisch gut harmonierendes Ensemble, das erst gar nicht den Versuch unternahm, in irgendeiner Weise barocke Spieltechnik in seiner Interpretation aufkommen zu lassen. Mit sattem Ton ließen sie die Werke erklingen, transportierten die alte Tonsprache in ein zeitgemäßes Gewand, das abgesehen von gelegentlichen Intonationsschwächen einen sehr sauberen und gediegenen Eindruck hinterließ.Neue Orgel klingt am besten als Solo-Instrument

Die im Jahre 2001 erbaute Orgel des Freudenburger Gotteshauses genießt nicht nur in der Pfarrgemeinde eine überaus große Wertschätzung. Gerade aber bei den Programmpunkten, die im Zusammenklang mit den Violinen die Kirche füllten, zeigten sich doch auch Schwächen des Tasteninstruments. Für eine reine Continuofunktion ist diese Orgel nicht konzipiert und von ihrem Klang her zu breit und unbeweglich angelegt. Insbesondere auch die Tatsache, dass Kreutz nicht auf das Pedalspiel verzichten wollte, gab seiner Begleitung eine Schwere, die den Werken nicht gut tat. Anders verhielt es sich bei den reinen Orgelkompositionen wie etwa der C-Dur Fantasie des Franzosen César Franck, die Kreutz mit sehr viel Gespür für die romantische Tonsprache interpretierte. Auch die Sinfonia aus der "Ratswahlkantate", BWV 29, von Johann Sebastian Bach, mit der Kreutz das Konzert eröffnete, sowie seine Improvisation über das Thema "Salve Regina" gaben, technisch absolut souverän ausgeführt, der Orgel die Möglichkeit, so zu erklingen, wie es ihr entspricht: als Solo-Instrument. Insgesamt war das Konzert, wie auch der lange Applaus zeigte, ein gelungener Abschluss der Konzerte in der Freudenburger Pfarrkirche.

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