Windkraftplan für den Raum Kell am See Gutachter sollen prüfen, ob Windräder in die Naturpark-Landschaft passen

Saarburg/Kell am See · Vertragen sich die geplanten Windräder im Raum Kell am See mit den Zielen des Schutzgebiets Naturpark Saar-Hunsrück? Und wird das Landschaftsbild durch die Anlagen nicht zu stark beeinträchtigt? Diese Fragen soll ein Gutachten klären, das die Verbandsgemeinde (VG) Saarburg-Kell etwa 15 000 Euro kosten wird.

 Im Raum Kell gibt es bislang nur Windräder am Dreikopf. Wo sie sonst noch gebaut werden dürfen, soll ein neuer Flächennutzungplan klären. Dafür wird nun geprüft, ob die geplanten Anlagen vereinbar mit Landschaft und Schutzzielen des Naturparks Saar-Hunsrück wären.

Im Raum Kell gibt es bislang nur Windräder am Dreikopf. Wo sie sonst noch gebaut werden dürfen, soll ein neuer Flächennutzungplan klären. Dafür wird nun geprüft, ob die geplanten Anlagen vereinbar mit Landschaft und Schutzzielen des Naturparks Saar-Hunsrück wären.

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Darüber wurde am Donnerstagabend im VG-Rat informiert.

Laut Verwaltung gab es ein Abstimmungsgespräch zwischen dem Planungsbüro BHG Plan und der Unteren Naturschutzbehörde bei der Kreisverwaltung Trier-Saarburg. Dabei seien zwölf Fotostandorte festgelegt worden. Von dort aus sollen Visualisierungen zur Wirkung der Windräder in der Landschaft erstellt werden. Diese Sichtfeldanalysen beziehen sich laut Verwaltung auf vier favorisierte Flächen und erfolgen in mehrere Richtungen. Die Flächen liegen laut Entwurf des Flächennutzungsplans Windkraft für den Raum Kell im Greimerather Wald, am Schneeberg bei Zerf, auf der Manderner Rodung und östlich von Kell am See. Bei den Visualisierungen werde auch betrachtet, ob sich durch benachbarte Windparks im Saarland, in der VG Konz und in der VG Hermeskeil eine zu starke „Belastung“ des Naturparks ergebe.

Ein Landschaftsbildgutachten für den Raum Kell am See habe die Untere Naturschutzbehörde bereits 2016 gefordert, teilt die VG-Verwaltung auf TV-Nachfrage mit. Die Planung der damaligen VG Kell am See habe allerdings zwei Standorte in Kernzonen des Naturparks ins Auge gefasst. Es sei lange unklar gewesen, ob diese überhaupt realisiert werden könnten. Das Gutachten sollte deshalb „erst bei klarer Sachlage“ erstellt werden. Die gab es im Frühjahr 2018, als das Land klarstellte, dass Windräder in Naturpark-Kernzonen ausnahmslos verboten sind. Bis zur Fusion der Verbandsgemeinden Saarburg und Kell am See Anfang 2019 blieb laut Verwaltung jedoch nicht mehr ausreichend Zeit für das umfangreiche Gutachten.

Das muss nun nachgeholt werden. Nachdem inzwischen der Umfang der Untersuchung geklärt ist, mussten die Planer ihre Kostenschätzung korrigieren – von 6800 auf etwa 15 000 Euro. Bürgermeister Jürgen Dixius hat der Erweiterung des Auftrags nach Absprache mit den Beigeordneten zugestimmt und den VG-Rat über diese Eilentscheidung informiert. Die Mehrkosten sind laut Verwaltung durch die 60 000 Euro im Haushalt für die Erstellung des Flächennutzungsplans gedeckt.

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