Gute Aussichten für Autogrammjäger
Hermeskeil/Mandern · Auch wenn die von den Fans vehement geforderte Wertungsprüfung (WP) bei Gusenburg und Hermeskeil wieder ausfällt: So ganz ohne Rallye-WM wird der Hochwald auch am kommenden Wochenende nicht sein. Schauplätze sind Hermeskeil und der Parkplatz der Firma Bilstein in Mandern.
Hermeskeil/Mandern. Wenn die besten Rallyepiloten der Welt von Donnerstag bis Sonntag an der Mosel und im Hunsrück um Punkte in der Weltmeisterschaft kämpfen, dann unterliegen sie dabei einem streng geregelten limitierten Zeitplan. Der sieht für den Samstag, wie schon im vergangenen Jahr, eine "verordnete Ruhepause" zur Mittagszeit vor. Im WM-Jargon nennt sich so etwas Regrouping. Dann werden die Rallye-Fahrzeuge nach den ersten Wertungsprüfungen des Tages wieder zusammengeführt und für die zweite Tages-Etappe auf dem Truppenübungsplatz in Baumholder neu sortiert.
Das Freigelände vor der Firma Bilstein in Mandern ist dafür offensichtlich prädestiniert.
Zum dritten Mal in Folge machen die besten Driftkünstler mit ihren Boliden am Samstag um die Mittagszeit dort von etwa 12 bis 14.30 Uhr Station. Den Anfang machen bereits gegen 10 Uhr die historischen Fahrzeuge der Begleitrallye. Eine bessere Gelegenheit, die Piloten einmal aus nächster Nähe in Augenschein zu nehmen, Autogramme zu ergattern und richtige "Rallye-WM-Luft" zu schnuppern, dürfte es für die Fans nicht geben. Zudem ist ein Show-Programm zu sehen. Der Zutritt ist frei, ist also auch ohne Rallye-Tickets möglich. Zwar ist Publikumsliebling Sébastien Loeb, dem die vielen Zaungäste in den vergangenen Jahren auf Schritt und Tritt folgen, nicht mehr dabei, aber dafür kommt in diesem Jahr mit Volkswagen ein deutscher Hersteller in den Hochwald, dessen Superstar auch Sébastien heißt und Franzose ist. Aber nicht nur der in der Weltmeisterschaft führende Ogier wird es wert sein, am Samstag möglichst früh anzureisen. Für ein ordentliches Spektakel drum- herum, auch mit Moderator, Rahmenprogramm - unter anderem der Auftritt des Motorrad-Artisten Julien Dupont - und Verpflegung, ist zudem gesorgt.Schwerstarbeit für Feuerwehren
Es empfiehlt sich, angesichts der in den beiden vergangenen Jahren gemachten Erfahrungen, möglichst frühzeitig anzureisen. Für die Feuerwehren heißt das Schwerstarbeit. "Unsere Leute helfen beim Aufbau und am Samstag selbst im Rahmen des Ordnungsdienstes vor Ort", sagt Verbandsgemeinde-Wehrführer Bruno Merten.
"Wir wissen, was wir an dem Rallye-Zirkus haben", beteuert auch der Keller Bürgermeister Werner Angsten. Der Rathaus-chef sieht in dem etwas mehr als zweieinhalbstündigen, friedlichen "Überfall" der Rallye-Cracks in der Verbandsgemeinde Kell am See auch "wichtige wirtschaftliche und touristische Impulse für die Hochwald-Region".Extra
Für die historische Komponente der Weltmeisterschafts-Rallye sorgt wieder der Tross der sportlichen Veteranen, die das WM-Programm teilweise bewältigen und mit wunderbaren Rallye-Oldtimern für eine ganz besondere Note sorgen werden. Auf dem neuen Marktplatz in Hermeskeil werden die Fahrzeuge "übernachten". Dafür, dass alles geregelt ist, und die Fahrer sich eine ruhige Nacht gönnen können, sorgt wieder die Reservistenkameradschaft Hermeskeil. Wie schon im Vorjahr werden die Fahrzeuge auch in diesem Jahr wieder in der Fußgängerzone vor dem Rathaus vorgestellt, bevor sie zu ihrem Service-Punkt auf den Marktplatz fahren. Ab 16.30 Uhr wird Rallye-Experte Ralf Antweiler am Mikrofon die "alten Schätzchen" präsentieren. "Wir haben zum vierten Mal als Ausrichter mittlerweile Routine und freuen uns auf die Veranstaltung. Auch wenn das für die Mitglieder der Reservistenkameradschaft immer persönliche Opfer bedeutet", sagt Rot-Kreuz-Vorsitzender Dieter Rössel. In seinem 400er Opel Ascona, WM-erprobt in den 1980er Jahren, wird Christian Mayenfels, selbst Mitglied der Hermeskeiler Reservisten-Truppe, für die lokale Komponente sorgen. jüb
