Gute Aussichten für Gewerbegebiet

Reinsfeld · Die Pläne zur Erschließung des Reinsfelder Gewerbegebiets an der Autobahn 1 liegen seit mehr als zehn Jahren brach. Nun wird das Projekt wieder angestoßen.

Reinsfeld (urs) Jahrelang lag es auf Eis, das nah an der Autobahnanschlussstelle Reinsfeld geplante Gewerbe- und Industriegebiet. Doch nun signalisiert die Landesregierung grünes Licht für das Vorhaben, das unmittelbar an den Auf- und Abfahrten der A 1 umgesetzt werden soll. Und der Ortsgemeinderat gibt prompt Gas. Denn die Pläne für das Gelände "Im Lösterchen" liegen bereits seit 2001, also seit 16 Jahren, in der Schublade (siehe Info).
Ursprünglich angedacht war ein sogenanntes Interkommunales Gebiet "Hochwald" - gemeinsam mit der Stadt Hermeskeil und einer Fläche von etwa 50 Hektar. So sieht es auch der Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde vor, sodass die Option einer späteren Erweiterung bestehen bleibt. Die aktuellen Pläne konzentrieren sich aber auf ein 10 Hektar großes Teilgebiet, dessen Flächen ausschließlich auf Reinsfelder Gemarkung liegen. Momentan sind sie als landwirtschaftliche Flächen verpachtet, was laut Ortsbürgermeister Rainer Spies unproblematisch ist. Die Pächter seien bereits informiert und nicht auf die Flächen angewiesen. Daher will Reinsfeld möglichst zügig damit anfangen, für Ansiedlungen auf dem Gelände zu werben.
15 000 Euro stellt der Rat im Haushalt dafür bereit. Unter anderem sollen großformatige Werbetafeln an der B 407 Richtung A1-Anschluss sowie an der L 151, der früheren B 52, darauf aufmerksam machen. Die Zufahrt ins künftige Gewerbegebiet soll von Reinsfeld kommend in Richtung A 1-Anschluss über eine Linksabbiegespur erfolgen. Auf dem Gelände selbst ist laut Spies ein Kreisel angedacht, von dem aus Flächen je nach Bedarf im Zeitverlauf erschlossen werden sollen.
Selbst die im Interesse des Landschaftsschutzes vorgeschriebenen Retentionsflächen, tiefer liegende Ebenen zum Hochwasserschutz, sieht der alte Plan bereits vor. Das Hermeskeiler Büro Fuchs wird ihn nun überarbeiten. Ganz entscheidend für das Reinsfelder Vorhaben ist der neue Wind aus Mainz. Die Aussichten, dass die für die Erschließung des Geländes beantragte Landesförderung bewilligt wird, stehen gut. Frühere Förderrichtlinien waren hingegen gerade im ländlichen Raum oft nicht zu erfüllen. Denn sie setzten nicht nur vorab nachzuweisende ansiedlungswillige Interessenten voraus, sondern auch förderfähige Betriebe einer bestimmten Größenordnung.
Die Verbandsgemeinde steht hinter den Plänen ihrer Ortsgemeinde, die Details mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises abstimmen wird. Sie wollten ja auch "parat stehen", wenn sich ein größerer Betrieb ansiedeln wolle, begründet Bürgermeister Michael Hülpes. Im Hermeskeiler Grafenwald wäre es kaum mehr möglich, entsprechende Flächen anzubieten. Noch gibt es dort zwar etwa 20 Hektar freie Flächen, die aber zusehends weniger werden. Jüngste Neuansiedlungen wie Palmer-Bleche tragen dazu ebenso bei wie das geplante Tier-Krematorium oder diverse Geländeerweiterungen ansässiger Betriebe.
Laut Hülpes trifft zudem auch der Industriepark Region Trier in Föhren an räumliche Grenzen, und der Zweckverband Wirtschaftsförderung im Trierer Tal befinde sich nach Erledigung seiner Aufgaben in Auflösung. Hinzu kämen Prognosen, nach denen mit dem Eifel-Lückenschluss der A 1 mit bis zu 30 Prozent mehr Verkehr auf der Autobahn zu rechnen sei. Das Wirtschaftsministerium in Mainz habe daher signalisiert, die von Reinsfeld geplante Erschließung zu fördern, was Hülpes für das "hervorragend geeignete" und auch attraktive Areal begrüßt. Frühere Pläne für das Konversionsgelände Standortübungsplatz in Richtung Gusenburg seien vom Tisch. Dort war wie berichtet unter anderem ein Autohof im Gespräch. Mit Auflösung des Zweckverbands geht die Planungshoheit laut Hülpes an die Grundeigentümer, die Stadt und die Ortsgemeinde Reinsfeld über.

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