Gute Küche zum Einstand

Saarburg · Das neue Seniorenzentrum am Saarufer ist gestern eingeweiht worden, nachdem es zuvor Terminschwierigkeiten gegeben hatte. Das Betreiberunternehmen eröffnete das Haus im Sommer 2012 nach einjähriger Bauzeit.

Saarburg. So eng ist es in der neuen Seniorenresidenz am Saarufer wohl selten. Gestern hat Kooperator Przemyslaw Nowak die Räume gesegnet. Am Tag der offenen Tür gesellten sich zu den Bewohnern deswegen etliche Angehörige sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Nach einer Andacht hatten Neugierige die Möglichkeit, das Haus unter die Lupe zu nehmen.
Die neue Anlage in Nachbarschaft zur Villa Keller - eine sieben Millionen Euro schwere Investition - war im Sommer 2012 nach etwa einjähriger Bauzeit fertig geworden. Seitdem läuft der Betrieb. "Weil der Wechsel von Pastor Peter Leick anstand und wir keinen passenden Termin gefunden hatten, kommt die Segnung nun zu Jahresbeginn", sagt Heike Altenhofen, stellvertretende Leiterin des Hauses.
Die Belegung lief zunächst zögerlich an. "Das war beim Start zu erwarten. Heute kommen die Leute aber offen auf uns zu und interessieren sich für das Haus", sagt Altenhofen. Heute ist die Hälfte der etwa 80 Plätze vergeben. Auch die anfänglichen Personalprobleme hätten sich gelöst, ist aus den Reihen von Bewohnern und Angehörigen zu vernehmen. "Mein Mann ist hier seit dem vergangenen Sommer untergebracht. Und ich weiß ihn in guten Händen", sagt Rosemarie Priebe aus Kastel-Staadt.
Etwa 80 Prozent der Beschäftigten kommen aus der Umgebung von Saarburg. Die übrigen sind Pendler oder Zugezogene. Wie Andreas Scaglione. Der Hesse kam im Herbst. "Saarburg ist eine wunderschöne Stadt. Ich wurde warmherzig empfangen", sagt der Pfleger. Nur mit der Saarburger Mundart hapere es noch, wenn er mit den Älteren spreche. "Aber holen und nehmen - das hat man schnell raus", sagt er augenzwinkernd. "Ich freue mich, einen weiteren Standort für Seniorenbetreuung hier zu wissen, und wünsche eine glückliche Hand", sagte Stadtbürgermeister Jürgen Dixius. Przemyslaw Nowak sagte während der Andacht: "Wir können nicht ändern, dass wir älter werden. Aber wir können beeinflussen, wie wir älter werden." Am Nachmittag gab es bei einem Schaukochen Hähnchenspieße und flambierte Crêpes. So bestand die Gemeinschaftsküche der Wohnbereiche ihre Feuertaufe.
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Das Seniorenheim hat 82 vollstationäre Pflegeplätze auf vier Etagen. Es gibt 64 Einzel- und neun Doppelzimmer (auch für Paare). Das Haus bietet vollstationäre Pflege, Kurzzeitpflege, Urlaubspflege und Betreuung älterer und behinderter Menschen aller Pflegestufen. Die Wohnbereiche sind nach Angaben des Betreiberunternehmens im Sinne von Hausgemeinschaften gestaltet und den Bedürfnissen Demenzkranker angepasst. Treffen können sich Bewohner und Besucher in einer Cafeteria. Betreiberin ist die nichtkonfessionelle Evergreen-Gruppe, die 2009 gegründet wurde. Ihr gehören derzeit vier Einrichtungen in Bergneustadt, Paderborn, Recklinghausen (alle Nordrhein-Westfalen) und Saarburg. Weitere Einrichtungen sind für dieses Jahr in Landscheid (Kreis Bernkastel-Wittlich), Butzbach (Hessen) und für 2014 in Bonn (Nordrhein-Westfalen) geplant. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt etwa 270 Mitarbeiter, in Saarburg sind es 38 Mitarbeiter. thieExtra

Senioren- und Pflegeheim St. Franziskus Saarburg, 92 vollstationäre Plätze, 18 teilstationäre Plätze, Evergreen Pflege- und Betreuungszentrum Saarburg, 82 Plätze, davon bis zu acht Kurzzeitpflegeplätze, Tagespflege H.A.K. Elisabeth Saarburg, 14 Plätze, Tagespflege Club Aktiv Saarburg, 22 Plätze, Seniorenresidenz Marienpark Freudenburg, 20 Plätze und 17 Wohnungen oder Appartements (davon vier für zwei Personen), Eigentumswohnungen in Saarburg-Beu-rig, maximal 84 Plätze, 18 Wohnungen für zwei Personen, betreutes Wohnen ist vorgesehen. thie

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