Guter Wein dank Napoleon

Mit Kaiser Napoleon, Kurfürsten, Mönchen und Pastoren auf Du und Du - Winzer Claus Piedmont unterhielt sein Publikum beim Mosel-WeinKulturZeit-Festival mit dem Vortrag "Der Kaiser und die Pfaffen" auf amüsante und geistreiche Art. Dazu gab es Weine und raffinierte Gerichte.

 Beim Sektempfang lauschen rund 30 Besucher dem kurzweiligen Vortrag von Winzer Claus Piedmont (rechts). TV-Foto: Jürgen Boie

Beim Sektempfang lauschen rund 30 Besucher dem kurzweiligen Vortrag von Winzer Claus Piedmont (rechts). TV-Foto: Jürgen Boie

Konz-Filzen. (jbo) Bei der Mosel-WeinKulturZeit, dem Nachfolger des Wein- und Gourmetfestivals, ist Claus Piedmont ein guter Bekannter. Jedes Jahr aufs Neue schüttelt er einen interessanten Vortrag aus dem Ärmel, den er mit einer Weinprobe und kulinarischen Kleinigkeiten abrundet. Das Thema in diesem Jahr: "Der Kaiser und die Pfaffen".

"Der Vortrag sollte schon 80 bis 85 Prozent Wahrheitsgehalt haben", grinst der Winzer aus Konz-Filzen spitzbübisch. Er versteht es, zur Freude der Zuhörer geschichtliche Ereignisse so darzustellen, als wäre er selbst dabei gewesen. Wenn er die Bedeutung der Säkularisation für die ehemals kirchlichen Weingüter an der Saar in Zusammenhang mit dem eigenen Weingut bringt, wird Geschichte plötzlich ganz persönlich und ist gar nicht mehr abstrakt. Da verzeiht man dann den leicht fabulösen Ausflug in die Schlacht von Austerlitz gern. Im Gegenteil, man genießt es sogar, wenn sich Piedmont zu Schilderungen über die Wetterlage und Napoleons Kriegslisten hinreißen lässt. Denn es geht den Besuchern auf Piedmonts Weingut in erster Linie um gute Unterhaltung und amüsante Bonmots, gepaart mit leckerem Wein und phantasievollen kleinen Gerichten, die im Zusammenspiel mit den Weinen eine große Geschmacksvielfalt entwickeln. So sind auch die meisten Besucher Wiederholungstäter. "Sie werden verstehen, warum wir nicht zum ersten Mal hier sind", sagt Claus-Peter Beckhäuser aus Trier.

Als "Novizin" ist Anne Reuter aus Niedermennig bei einem Piedmontschen Vortrag dabei. Sie wurde von ihrer Freundin Diana Darimont-Diederich, ebenfalls aus Niedermennig, kurzfristig eingeladen und sagte spontan zu. "Mir gefiel es hier schon letztes Wochenende bei "SaarPedal", sagt die Winzerfrau aus dem Tälchen.

Nebeneffekt: Die entspannte Atmosphäre, maßgeblich herbeigeführt durch die lockere Ausdrucksweise des Hausherrn, führte schnell zu Gesprächen mit bis dahin vollkommen unbekannten Tischnachbarn. Und das genossen die rund 30 Teilnehmer. So lautete am Ende nicht nur Beckhäusers Fazit: "Rundum gelungen!"

Für die Wiederholung des Vortrags heute, Samstag, gibt es noch einige Karten. Reservierung unter Telefon 06501/99009.

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