Hämmern für die Premiere

WAWERN. Gespannt warten die Leute aus dem Ort jedes Jahr darauf, dass ihr Bürgerhaus zum Theatersaal wird. Sie wissen: Hat sich erst einmal der Vorhang gehoben, ist Stimmung pur angesagt. Doch bis dahin haben die Frauen und Männer der Heimatbühne Wawern eine Menge Arbeit.

Bürgerhaus Wawern an einem Donnerstagabend: Hämmern dringt durch die geschlossene Eingangstür nach draußen, ab und zu sind Stimmen zu hören. Ein Möbelwagen fährt vor, riesige Kartons werden ausgeladen und ins Innere des Gebäudes geschleppt. Die Vorbereitungen für die Premiere des neuen Theaterstücks der Heimatbühne Wawern haben ihre Endphase erreicht. Schon in ein paar Tagen soll es losgehen, doch es ist noch einiges zu tun. Hinter dem geschlossenen Vorhang der bereits fertigen Bühne sind Josef Petrich und Josef Zimmer damit beschäftigt, Schränke, Tische und sonstiges Mobiliar zusammen zu bauen. Sorgsam stellt Zimmer die Kartons beiseite. Er erklärt: "Nach den Aufführungen wird alles wieder vorsichtig zerlegt und eingepackt." Eine Firma aus Konz habe die Möbel zur Verfügung gestellt. Kollege Petrich meint augenzwinkernd: "Schließlich kann man nicht das Wohnzimmer zu Hause fürs Bühnenbild ausräumen." Auch etliche Betriebe aus dem Ort steuern einen Teil der Ausstattung bei. "Ohne Sponsoren wäre das alles überhaupt nicht möglich", betont Petrich.Sieben Aufführungen sind geplant

Seit November arbeiten die Frauen und Männer der Heimatbühne Wawern an dem aktuellen Stück "Alles nur Theater". In den Monaten März und April sollen insgesamt sieben Aufführungen stattfinden. Bis dahin werden sich die acht Laiendarsteller und Regisseurin Brigitte Müller rund 40-mal zu Proben getroffen haben. Auch in diesem Jahr sei wieder eine Menge Spaß zu erwarten, verspricht Josef Zimmer, Chef der Laienspielertruppe. Die Handlung des Mundartstücks rankt sich um einen arbeitsscheuen, dafür trinkfesten Bauern, der ein Verhältnis zur Kellnerin aus der Dorfkneipe anstrebt. Dabei erweist er sich als überaus einfallsreich. Sein Problem: Die Bäuerin kommt hinter das Vorhaben und versucht, dem Gatten einen Strich durch die Rechnung zu machen. Weitere Verquickungen, in die neben der Tochter des Hauses auch die Köchin des Pfarrers verwickelt ist, sorgen für Turbulenzen. "Alles nur Theater" ist das elfte Lustspiel der Heimatbühne, die dem Heimatverein Wawern angegliedert ist. Seit 1995 verwandelt sie das Bürgerhaus alljährlich in einen Theatersaal. Nachwuchssorgen habe man derzeit nicht, erklärt Josef Zimmer. "Dennoch sind vor allem junge Leute jederzeit willkommen." Kollege Petrich fügt hinzu: "Schließlich wollen wir auch in 20 Jahren noch spielen." Inzwischen ist die Premiere über die Bühne, und sie war ein großer Erfolg. Bis in den April sind noch mehrere Aufführungen geplant, bevor die rustikale Einrichtung aus der bäuerlichen "guten Stube" wieder in den Kartons verschwindet und es im kommenden Jahr wieder heißt: "Vorhang auf für die Heimatbühne Wawern." Die Leute aus dem Ort werden mit Spannung darauf warten.

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