Halbzeit für die Testphase

Hermeskeil · Halbzeit für das "Versuchskaninchen" Innenstadt: Seit Anfang Juli läuft in Hermeskeil die Testphase der neuen, einspurigen Verkehrsführung Koblenzer- und Saarstraße. Wohl Anfang Oktober wird dann auf die vorherige Verkehrsregelung zurückgebaut.

Die Testphase läuft seit 11. Juli für die einspurige Verkehrsführung des Innenstadtrings im Bereich Saarstraße/Koblenzerstraße. Etwa 10 000 Fahrzeuge pro Tag werden dort gezählt.

Mehr Verkehrsfluss, Senkung des Gefahrenpotenzials: Darum geht es den Initiatoren in erster Linie. Ein sichtbares Provisorium mit Baustellencharakter ist es noch, aber der "Status Quo" soll ja auch nicht von Dauer sein. "Die Testphase hat bis jetzt ihren Zweck erfüllt. Absicht, Planung und Durchführung der einspurigen Verkehrsführung haben sich bewährt", lautet die bisherige Versuchsbilanz von Polizei und LBM (Landesbetrieb Mobilität).

Michael Wahlen, Leiter der Polizeiinspektion (PI) Hermeskeil und dessen Stellvertreter Franz Petry sprechen von einer "derzeit normalen Situation mit lediglich zwei leichten Verkehrsunfällen in diesem Zeitraum." Diese seien aber nicht auf die initiierte Verkehrssituation zurückzuführen. Von einer "durchweg positiven Resonanz bei allen Betroffenen" berichtet Arnold Eiden (LBM), der Leiter der betroffenen Straßenmeisterei. Ein großer Stör- und Gefährdungsherd sei durch die zusätzlich geschaffenen Parkplätze und die Ladezone im Bereich der Volksbank beseitigt worden. Anders als zunächst vorgesehen wurde nach relativ kurzer Zeit die Abzweigung in die Alte Poststraße zum Rewe-Markt wieder ermöglicht.

Zudem wurde eine mobile Fußgängerampel an der Schnittstelle Koblenzerstraße/Fußgängerzone aufgestellt. Zwar führe das mitunter zu einem Rückstau, zum Teil bis in die Trierer Straße. Der Sicherheitsgewinn durch die (im Vergleich zu vorher etwas versetzte) Ampel sei jedoch eklatant: "Der Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer hat absolute Priorität", betonen sowohl Polizei wie auch LBM, der eigentliche Initiator dieses Testversuches.

Von großem Widerhall aus der Bevölkerung berichtet auch Stadtbürgermeister Udo Moser. Die Meinungsbildung sei vielfältig. Positives, Anregungen, Kritik seien darunter. Mitunter auch unangemessene Polemik. In Form von E-Mails, Telefonaten oder durch persönliche Gespräche. "Wir haben uns einmal morgens von sieben bis neun Uhr dort hingestellt, und die Eindrücke auf uns einwirken lassen. In diesem Zeitraum sprechen einen sehr viele Leute an", sagt Moser. Kein Wunder, denn die neue Verkehrsführung ist ein Dauerbrenner in der Stadt in diesem Sommer.

Welche Reaktionen von den Verkehrsteilnehmern nach dem Rückbau kommen, das wissen weder Polizei noch Straßenmeisterei, noch Rathaus, noch Geschäftsleute. Fakt ist: "Im Winter ist dieses Baustellen-Provisorium nicht aufrechtzuerhalten", betont der LBM.

Und was kommt dann? Wenn wieder alles so wie früher ist? Der Bürgermeister versichert, dass man sich danach mit allen Beteiligten "am runden Tisch" zum Erfahrungsaustausch wiederfände.

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