Halde stört Aussicht

Ein Berg aus Schotter, Stein und Sand türmt sich am Ortsausgang Temmels in Richtung Wellen auf. Das Material wird für die Bauarbeiten am Bahntunnel zwischen Wellen und Nittel benötigt. Die Bahn weist die Zuständigkeit von sich.

 Teilweise mehr als vier Meter hoch türmt sich der Materialberg in Temmels an der B 419 Richtung Wellen. Der Erdaushub wird zur Verfüllung des Geländeeinschnitts bei Wellen nach der Verlängerung des Bahntunnels benötigt. Er soll bis Ende Juni wieder verschwunden sein. TV-Foto: Jürgen Boie

Teilweise mehr als vier Meter hoch türmt sich der Materialberg in Temmels an der B 419 Richtung Wellen. Der Erdaushub wird zur Verfüllung des Geländeeinschnitts bei Wellen nach der Verlängerung des Bahntunnels benötigt. Er soll bis Ende Juni wieder verschwunden sein. TV-Foto: Jürgen Boie

Temmels. "Das sieht grausam aus, hoffentlich ist das Zeug bald wieder weg", sagt der Temmelser Ortsbürgermeister Joachim Mimler: Auf einer Fläche, ungefähr halb so groß wie ein Fußballfeld, lagern seit einigen Tagen Schotter, Stein und Sand in Form einer großen, teilweise mehr als vier Meter hohen Halde. In kürzester Zeit wurde das Material mit zahlreichen LKW-Fuhren herangeschafft.

"Die Bahn benötigt das Material, um den Geländeeinschnitt für die Bahngleise nach der Tunnelverlängerung in Richtung Wellen aufzufüllen", sagt Anwohner Peter Becker, hinter dessen Haus sich die Halde auftürmt.

Die Bahn bestätigt, dass die Baufirma Schnorpfeil, die im Auftrag der Bahn tätig ist, den "völlig unbelasteten Erdaushub" (Bahnsprecher Bernd Honerkamp) für die Verfüllung des Geländes verwenden will. "Die Firma hat in Eigenregie die Fläche gepachtet und sich auch selbst um die Genehmigung für die Flächennutzung gekümmert": Mit diesen Worten weist Honerkamp darauf hin, dass die Bahn selbst nichts mit der Halde zu tun hat. "Bis Ende Juni soll die Halde wieder verschwunden sein", sagt der Pressesprecher weiter.

Der für die Genehmigung zuständige Landesbetrieb Mobilität (LBM) hat die Genehmigung zur Materiallagerung zunächst bis Ende Mai erteilt. "Auf Antrag kann die Genehmigung allerdings verlängert werden", sagt LBM-Sprecher Hans-Michael Bartnick. Er verweist darauf, dass eine Komponente der Genehmigung sei, "Verschmutzungen auf der B 419 unverzüglich, gegebenenfalls mit einer Nasskehrmaschine, zu beseitigen".

Sollte dies nicht geschehen, würde die Straßenmeisterei Saarburg auf Kosten der Firma Schnorpfeil diese Arbeiten übernehmen. Allerdings sei auch mit dem größten Aufwand nicht zu gewährleisten, dass die Straße immer "wie auf dem Sonntagsteppich" aussieht, wirbt der LBM-Sprecher für Verständnis für die aktuellen Beeinträchtigungen.

"Haldennachbar" Peter Becker fühlt sich durch die Materialdeponie jedenfalls nicht gestört. "Hauptsache ist, dass das Material wie versprochen wieder vollständig verschwindet", sagt der Landwirt.

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