Konzert Pianist spielt Chopin zum Jubiläum

Konz · Pianist Menachem Har-Zahav konzertiert zum zehnten Mal im Kloster Karthaus.

 Piano im Kloster: Menachem Har-Zahav war zum zehnten Mal zu Gast.

Piano im Kloster: Menachem Har-Zahav war zum zehnten Mal zu Gast.

Foto: Jürgen Boie

Der Pianist Menachem Har-Zahav gastierte bereits zum zehnten Mal im Festsaal des Klosters Karthaus. Im Programm: Kompositionen von Frédéric Chopin. Guter Besuch im Festsaal des Klosters Karthaus: Der Pianist Menachem Har-Zahav, gebürtiger Amerikaner, der aber schon rund 20 Jahre in Deutschland lebt und konzertiert, gab sich die Ehre.

Sein Programm – Hommage an Frédéric Chopin – war dem einen oder anderen Zuhörer zumindest in Teilen bereits bekannt. Denn Har-Zahav spielte in Konz bereits im Jahr 2010, dem 200. Geburtsjahr des polnischen Klavier-Genies, ein Konzert ausschließlich mit Chopin-Kompositionen.

Har-Zahav hatte sein Programm in zwei Teile aufgesplittet. Der erste Teil bestand aus Stücken, die für sich allein stehend einen Überblick über die Vielfältigkeit der Chopinschen Klaviermusik gaben.

Vom berühmten Walzer in e-moll, ein Muss für jeden ambitionierten Pianisten, einer Nocturne, zwei Polonaisen und drei Etüden ging es zum immer wieder gern gehörten Scherzo in b.moll, Opus 31.Das Spiel von Har-Zahav kam beim Publikum gut an, der letzte Funke Begeisterung wollte aber nicht überspringen. Vielleicht, weil der Künstler schweigsam und distanziert blieb, vielleicht, weil die ganz eigene Interpretation der Chopinschen Werke nicht jedermanns Erwartungen entsprach. Letzteres bleibt aber Spekulation.

Denn Alina Kausch aus Oberemmel, die es mit ihrem eigenen Klavierspiel selbst zum Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“ geschafft hatte, fand Gefallen am unkonventionellen Stil des Pianisten aus Velbert: „Wenn man die Stücke so gut kennt, freut man sich, wenn man einen neuen überraschen Zugang präsentiert bekommt.“

Nach der Pause kamen dann eher konzertante Kompositionen dran. Die Romanze aus dem Klavierkonzert Nr. 1 wurde sehr einfühlsam in einer Transkription von Mili Balakirew vorgetragen.Menachem Har-Zahav verstand es meisterlich, das Werk als reines Klavierstück so zu spielen, dass man das Orchester spürte, jedoch nicht vermisste.

Zweifellos ein Höhepunkt des Konzertnachmittags. Zum Schluss hatte sich Har-Zahav dann die Sonate Nr. 2 in b-moll herausgesucht.Hier blieb der Pianist dann etwas unter seinen Möglichkeiten, denn genau dieses Werk riss vor acht Jahren das Publikum zu begeistertem Beifall hin. Auch diesmal gab es kräftigen Applaus, aber die ganz große, alles überwältigende Begeisterung kam dann doch nicht auf.

Das Publikum genoss aber noch zwei Zugaben, und der CD-Verkauf nach dem Konzert lief ebenfalls sehr ordentlich. Der Klaviernachmittag war sehr unterhaltsam und hinterließ freudige Mienen beim Publikum.

Alina Kauschs Fazit war ebenfalls positiv. „Obwohl ich persönlich es mehr schätzen würde, wenn es bei einem fast zweistündigen Konzert auch Werke anderer Komponisten geben würde“, sagte die Studentin.

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