Hart an der Grenze zur Nachhaltigkeit

Grimburg · Der Grimburger Wald wirft auf seinen 437 Hektar dank hoher Marktpreise immer noch einen guten Gewinn ab. Revierförster Martin Ritter ist zur Nachhaltigkeit verpflichtet, denn seiner Ansicht nach ist mit zehn Festmetern pro Hektar in den letzten Jahren fast zu viel Holz geschlagen worden. Es soll mindestens so viel Holz nachwachsen, wie geschlagen wird.

Grimburg. "In diesem Jahr wird das Betriebsergebnis 35 000 Euro betragen", sagt der Leiter des Forstamtes Hochwald, Bernhard Buss, Ortsbürgermeister Franz- Josef Weber und seinem Ortsgemeinderat von Grimburg voraus. Für das nächste Jahr hat der Forstmann für die 437 Hektar Wald dieser Gemeinde einen Gewinn von 21 889 Euro prognostiziert. Diskussionen gab es darum, ob bei den derzeit guten Preisen für Holz nicht mehr geerntet werden solle, um den Einschlag wieder zu reduzieren, wenn die Preise wieder fallen.
"Die Gemeinde hat es nötig, gute Gewinne zu erzielen", stellt Roland Brendel (CDU) fest. Deshalb geht sein Appell an den Forst, die gute Marktlage zu nutzen. "Da werden sie vielleicht in ein paar Jahren ein Minus in Kauf nehmen, wenn die Marktlage wieder schlechter wird", argumentiert dagegen Forstamtsleiter Buss.
Mit fast zehn Festmetern pro Hektar sieht Revierförster Martin Ritter die Grenze zur Nachhaltigkeit erreicht: "Andere Reviere liegen weit darunter." Das nächste Forsteinrichtungswerk, das Hiebsätze festlegt, die dem Wald nicht schaden, wird in zwei Jahren in Kraft treten. Bei zwei Enthaltungen und der Gegenstimme von Roland Brendel wurde der Forstwirtschaftsplan angenommen.
Schwieriger wird die Lage, weil das Land immer weniger Maßnahmen wie Wegebau oder Bodenkalkung im Forst finanziell fördert. "Früher gab es für jeden Baumsetzling einen Euro", rechnet Ritter vor. 3000 junge Buchen, 1500 Douglasien und 1500 Bergahorn sollen gesetzt werden, damit ein widerstandsfähiger Mischwald entsteht.
Es wird zum großen Teil ein hochmoderner Einschlag der geplanten 3320 Festmeter mit Einsatz von Holzerntemaschinen wie dem Harvester.
Besonders viel Aufwand ist im Wadrilltal, einem Schwerpunkt des neuen Forstwirtschaftsjahres, wegen der Hanglage nötig. Deshalb wird es auch Straßensperrungen oder eine Ampelregelung geben müssen. doth
Extra

Der Rat hat auch über Windkraft und Naturschutz diskutiert. Kritisiert wurde, dass der Mopsfledermaus ein Sicherheitsradius von fünf Kilometern rund um ihre Wochenstube gewährt wurde, bei bestehenden Windrädern aber nur 800 Meter zu menschlichen Siedlungen eingehalten werden müssen. "Die Fledermaus ist offenbar schützenswerter als der Mensch", sagt dazu Heinz Bonerz (FWG) und fand mit dieser Meinung große Zustimmung von Ortsbürgermeister Franz-Josef Weber und dem gesamten Rat. doth

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