Harte Diskussion um weichen Rasen

Die Debatte um den Sportplatz in Wellen geht in die nächste Runde. Da Kreis und ADD keine Fördermittel zur Verfügung stellen, hat der Ortsgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung über das weitere Vorgehen diskutiert.

Wellen. Lange Diskussion ohne konkretes Ergebnis: Der Ortsgemeinderat Wellen hat sich in seiner jüngsten Sitzung erneut mit dem Großprojekt Sportplatz beschäftigt. Zwischenzeitlich liegt dem Gremium eine Kostenplanung für die Umwandlung des Hartplatzes in einen Naturrasenplatz vor.

Das Ingenieurbüro John & Partner geht davon aus, dass im günstigsten Fall rund 400 000 Euro investiert werden müssten. Eine stolze Summe, vor allem da die Kreisverwaltung Trier-Saarburg der Gemeinde Wellen mitgeteilt hat, dass aktuell weder beim Kreis noch bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Fördermittel für den Platzumbau bereitgehalten werden (siehe Extra). Mit allen Zuschüssen von der Verbandsgemeinde, dem Kreis und dem Land würde der Wellener Eigenanteil bei rund 200 000 Euro liegen. Geld, das die Gemeinde nach Auskunft der Ratsmitglieder derzeit nicht hat.

Mit Temmels Lösung suchen



"Wir haben andere Probleme als den Sportplatz, für die wir das Geld besser gebrauchen können", betonte Michael Molz (SPD). Dietmar Haag von der CDU pflichtete ihm bei: "Wir haben im vergangenen Jahr 30 000 Euro an Planungskosten ausgegeben, von denen wir bisher nichts haben. Mein Fazit ist: Wir richten den Tennenplatz so her, dass ein Spielbetrieb möglich ist."

Die Planung sei so nicht machbar, sagte auch Josef Kiefer (WG Dostert). Er machte den Vorschlag, dass gemeinsam mit der Gemeinde Temmels nach einer Lösung gesucht werden solle. Denn auch dort gebe es einen renovierungsbedürftigen Sportplatz. "Ich denke, mindestens ein Platz muss ausgebaut werden. Ob das dann hier oder in Temmels ist, ist egal."

Auch Michael Kohns, Vorsitzender des TuS Wellen, sieht das Problem der Finanzierung: "400 000 Euro sind für die Gemeinde schwierig aufzubringen." Dennoch stehe der Sportverein weiter hinter dem Projekt. Aber wenn das Geld nicht da sei, müssten andere Wege gefunden werden.

Kohns ist auch einer gemeinsamen Lösung mit der Gemeinde Temmels nicht abgeneigt. "Wir müssen uns jetzt erst mal mit dem Ortsbürgermeister zusammensetzen und dann sehen, wie es weitergeht", sagt der TuS-Vorsitzende.

Diesen Schritt möchte auch der Wellener Gemeinderat zunächst gehen. Eine endgültige Entscheidung vertagten die Fraktionen deshalb. Später soll das Problem im Bauausschuss erneut beraten werden. hsc

HINTERGRUND



Das Wellener Sportplatz-Projekt stand eigentlich für 2010 auf Platz eins der Sportstätten-Förderliste des Landkreises Trier-Saarburg. Weil jedoch eine genaue Kostenermittlung fehlte und nicht klar war, wie hoch der Eigenanteil der Gemeinde sein wird, entschied der Kreis, das Projekt wieder von der Prioritätenliste zu streichen. "Die Liste ist heiß umkämpft", sagt Thomas Müller, Pressesprecher des Kreises. Da jedes Jahr eine neue Liste aufgestellt werde, habe Wellen allerdings schon 2012 wieder die Möglichkeit, eine Förderung für den Sportplatz zu erhalten. Für dieses Jahr seien bereits alle Vorschläge eingegangen. hsc

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