Harte Töne, weicher Kern

REINSFELD. (cju) Ihre Wurzeln liegen im Hochwald. Die fünf Musiker aus dem Raum Hermeskeil gehen ihren Weg – auch wenn dieser oftmals anders klingt, als die breite Masse es erwartet. Doch "Stroke of Fate" (zu Deutsch: Schicksalsschlag) wollen den Schritt vom Keller in die Umlaufbahn wagen.

 Benni Kronz, Christoph Biwer, Marco Sorgen, Tommy Marx und Daniel Mathow (von links) rebellieren mit ihrer Musik gegen eine neue Zeit.Foto: Stroke of Fate

Benni Kronz, Christoph Biwer, Marco Sorgen, Tommy Marx und Daniel Mathow (von links) rebellieren mit ihrer Musik gegen eine neue Zeit.Foto: Stroke of Fate

Besucht man den Proberaum der Band, hat man das Gefühl, man geht in eine andere Welt. Versteckt im Keller der Spechtmühle Lorscheid, den sie umsonst nutzen dürfen, muss man suchen, um die jungen Musiker zu finden. In ihrem "Atombunker", wie Tommy Marx ihn liebevoll nennt, können sie ihren Ideen freien Lauf lassen. "Tief in den Katakomben" können sie zweimal pro Woche ungestört proben und an ihren Songs feilen. Es entsteht das, was manche als Krach kritisieren. Doch bei längerem Zuhören merkt man, dass die Band um Benjamin Kronz (Gitarre), Christoph Biwer (Gitarre), Marco Sorgen (Gesang), Thomas Marx (Bass) und Daniel Mathow (Schlagzeug) auch anders kann. Denn es ist längst nicht nur Metal, was dort entsteht. Sie machen "Musik mit Gefühl". In vielen ihrer Songs steckt auch eine nachdenkliche, sozialkritische Seite. Die jungen Musiker wirken bodenständig, vermitteln den Spaß, den ihnen ihre Musik bringt. Als "New Age Rebellion Metal", also als eine Rebellion gegen eine neue Zeit, sehen sie ihre Musik. Beeinflusst durch Bands wie Life of Agony, Sepultura, Type O Negative, Pantera oder auch Korn, trägt jeder der fünf auch ein Stückchen Persönlichkeit mit zu der Musik bei. "Manchmal war es gar nicht so einfach, alles unter einen Hut zu bringen", erzählt Christoph. "Doch trotz der verschiedenen Musikrichtungen haben wir es geschafft, einen roten Faden zu finden und diesen beizubehalten." Der Krieg begann, wie sie es selbst beschreiben, im Mai 2003. Spontan probte Benni in Reinsfeld mit Bekannten, zu denen auch Mario schnell dazustieß. Die Besetzung wechselte in den ersten Jahren häufiger, heute sind nur noch Benni und Mario von der damaligen Formation übrig geblieben. Wir wollen die Leute begeistern

Daniel, Christoph, Tommy: In dieser Reihenfolge schlossen sich die jungen Männer der Band an, seit 2006 sind sie endgültig vollständig. "Wir wollen die Leute begeistern", erklärt Marco Sorgen, "kämpfen auch eigentlich um Anerkennung für unsere Musik." Denn leider, und das mussten sie am eigenen Leib feststellen, gehen Bands mit eigenen Liedern in der Region oft unter. Cover-Bands ziehen nach Ansicht der Veranstalter einfach mehr Leute, beklagen sie die Situation. Doch ihr Können konnten sie bereits mit dem ersten überregionalen Erfolg beweisen. Im November 2006 gewannen sie den "Deutschen Rock & Pop Preis 2006" in der Sonderkategorie "Beste Hardcoreband". Ein positiver Schicksalsschlag, wie ihr Name ihn prophezeit. "Die Teilnahme am Wettbewerb war eher zufällig", erzählt Tommy Marx, "wir dachten uns, einen Versuch sei es wert. Chancen haben wir uns nicht erhofft." Doch sie haben es geschafft und die Jury überzeugt. So hoffen die jungen Männer doch etwas auf den Sprung vom Keller in die Umlaufbahn mit ihrer ersten CD "Chronicles Of A New Age" (Berichte eines neuen Zeitalters), die im Mai erscheint. Wer mit "Stroke of Fate" gegen eine neue Zeit rebellieren will, hat am 3. März im Mythos in Hermeskeil die Chance dazu. Weitere Informationen zu "Stroke of Fate" gibt's im Internet unter www.stroke-of-fate.com

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