Harte Zeiten für Schwimmer in Konz

Konz · Zwei Monate nach dem Verbandsgemeinderatsbeschluss für eine Bad-Variante stockt die Planung. Das Mainzer Infrastrukturministerium verlangt eine Liste von ähnlich günstigen neu gebauten Schwimmbädern wie in Konz. Die Schwimmer der TG Konz beklagen fehlende Trainingsmöglichkeiten.

Konz. Der Sommer ist vorbei. Während andere Kommunen ihre Freibadbilanz für die vergangenen Monate zusammenstellen, arbeitet die Konzer Verwaltung daran, ein neues Bad zu bauen. Es soll ein Hallenbad mit einem vierbahnigen 25 Meter langen Schwimmerbecken, einem Nichtschwimmer- und einem Babybecken für insgesamt sieben Millionen Euro werden. Das hat der Verbandsgemeinderat Ende Juni entschieden.
Das Ergebnis liegt dem Infrastrukturministerium in Mainz seit Anfang Juli vor. Allerdings hat es noch nicht über die Höhe der Zuschüsse entschieden. Die Planung stockt.
Während die Politik über die Finanzierung des Millionen-Projekts grübelt, bleibt die Situation für die Konzer Schüler und Vereine prekär. Vor zwei Jahren wurde das Freibad geschlossen, das Hallenbad ist schon seit März 2010 zu. Die Vereine verlieren ihre Mitglieder, und die Schüler müssen lange Busfahrten zum Schwimmunterricht machen.
Für Michael Lang, Schwimmwart des Schwimmverbands Rheinland und Trainer bei der TG Konz, ist das ein Grund zur Sorge. Er beklagt, dass viele Schüler nicht mehr schwimmen können. Die Trainingssituation für die Vereine seines Verbands und besonders für die Schwimmabteilung der TG sei miserabel im Vergleich zu der in anderen Bundesländern.
Viele Kurse gestrichen


"Es kann nicht sein, dass die überall die Bäder schließen oder Spaßbäder daraus machen." Neben Konz seien in seinem Bereich in den vergangenen Jahren Bäder in Koblenz, Neuwied und Idar-Oberstein geschlossen worden. Sportschwimmern werde damit der Raum zum Trainieren genommen. Auch Kurse für Mutter und Kind sowie Behinderte mussten bei der TG gestrichen werden.
In der TG-Schwimmabteilung sind nur noch halb so viele Mitglieder wie vor zwei Jahren. Er bekomme als Trainer wegen fehlender Trainingsmöglichkeiten keine Gruppe für die über 20-jährigen Schwimmer zusammen, sagt Lang. Die guten Leute verließen die TG - meist nach Trier.
Das Mainzer Ministerium verlangt nun von den Konzern eine Liste. Darin sollen Schwimmbäder aufgezählt werden, die in den vergangenen beiden Jahren für zehn Millionen Euro brutto errichtet werden konnten, um zu zeigen, dass das Bad wirklich mit sieben Millionen Euro netto gebaut werden kann.
Die Liste werde zurzeit erstellt, sagt Achim Lutz, Sprecher der Konzer Verbandsgemeindeverwaltung auf TV-Anfrage. Die vom Rat verabschiedete Bad-Variante sei auch bei der Kreisverwaltung Trier-Saarburg auf grundsätzliches Einverständnis gestoßen. "Eine letztlich aussagefähige Finanzierungsplanung kann jedoch nicht ohne eine verbindliche Aussage zur Landesförderung gestellt werden", sagt Lutz. Die Konzer wünschten einen Erörterungstermin im Ministerium.
Dort scheint man nichts von einem solchen Termin zu halten. "Das Land Rheinland-Pfalz wird sich erst dann über die Höhe der Fördermittel äußern, wenn die Folgekosten und eine umfassende tragfähige und kommunalaufsichtlich genehmigte Finanzierungsplanung vorliegen", erläutert David Freichel, Pressesprecher des Infrastrukturministeriums.
In seiner Antwort auf eine TV-Anfrage weist er zudem darauf hin, dass eine prozentuale Beteiligung des Landes an den Errichtungskosten von vornherein ausgeschlossen sei: "Nachbewilligungen bei einer Kostensteigerung sind damit unmöglich."Extra

Die Saison im Freibad Saarburg ist seit vergangener Woche beendet. Trotz des verregneten Starts zieht Betriebsleiter Dieter Speck eine positive Bilanz: "Wir sind noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Obwohl der Sommer sehr mäßig war, hatten wir am Ende knapp 10 000 Besucher mehr als 2011." Während im Vorjahr lediglich 38 065 Gäste das Saarburger Freibad besuchten, waren es 2012 47 780. "Mit einer guten Woche wären wir schnell über 50 000 Besucher gekommen", sagt Speck. fas

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