"Hausaufgaben" für die Zukunft

Rund 9,5 Millionen Euro umfasst das Investitionsprogramm für das nächste Jahr. Das Geld soll vor allem in Baumaßnahmen in Kindergärten und Grundschulen fließen. Auch Neubaugebiete und der Hauptbahnhof schlagen zu Buche.

Konz. Es war ein ungewohnt lang diskutierter Tagesordnungspunkt in der jüngsten Stadtratssitzung im Kloster Karthaus: Die Fraktionen haben sich zu dem Investitionsprogramm für die Jahre 2008 bis 2012 geäußert. In der vorab gehaltenen, nicht-öffentlichen Bauausschuss-Sitzung, die eigentlich zur Beratung der einzelnen Maßnahmen dienen sollte, wollten die meisten Ratsmitglieder zu dem Plan keine Empfehlung abgeben. Daher mussten diese Punkte nun im öffentlichen Teil der Stadtratssitzung mehr als eine Stunde lang diskutiert werden.

Von Roscheid über Karthaus bis Könen



Das Ergebnis der Beratungen: Das komplette Programm der geplanten Investitionen für das kommende Jahr hat ein Volumen von etwa 9,5 Millionen Euro. Ein großer Teil des Geldes geht in die Kindergärten und Grundschulen. Beispielsweise fallen 2009 die restlichen 560 000 Euro für den Bau der Sporthalle der Grundschule St. Johann an. Und die mit rund 1,2 Millionen Euro geschätzte Generalsanierung der Grundschule St. Nikolaus soll im Jahr 2009 mit der Flachdachsanierung samt Fotovoltaik-Anlage beginnen. In den Folgejahren bis 2011 ist zudem die Wärmedämmung geplant. Die Erweiterung des Kindergartens St. Helena auf Roscheid schlägt mit knapp einer Million Euro im nächsten Jahr zu Buche.

Zu den "großen Brocken" zählen zudem die Investitionen in die Neubaugebiete "Roscheid V" und "Pferdsgarten". Während es in Roscheid im Jahr 2009 "nur noch" um den Beitrag zur Fernwärmeversorgung für 452 000 Euro geht, werden rund 2,5 Millionen für den Bauland- und Ausgleichsflächen-Grunderwerb in Könen ausgegeben. Das Projekt Pferdsgarten wird auf ein Kostenvolumen von rund 7,5 Millionen Euro geschätzt - Geld, das vor allem durch Grundstücksverkäufe wieder erwirtschaftet werden soll.

Im Bereich Bürgerhäuser fließt vor allem Geld in den Bau in Oberemmel. 764 000 Euro der insgesamt rund 1,9 Millionen Euro Kosten sind abschließend für 2009 im Investitionsprogramm aufgeführt.

Mit 700 000 Euro soll der 2009er Haushalt indes für die ersten Schritte in Richtung Neugestaltung des Hauptbahnhofs Konz und seines Umfelds belastet werden. Zusammen mit einer Personenunterführung und einer Park+Ride-Anlage soll das Projekt nach heutigem Stand insgesamt 3,9 Millionen Euro kosten.

Deutlich kostengünstiger, dafür aber für viele Konzer nicht weniger wichtig ist die Sanierung der alten Dampflokomotive, die derzeit in der Nähe des "Kreisel-Kreisels" vor sich hinrostet. Nach längerer Diskussion im Rat sind die Mitglieder übereingekommen, die Lok zunächst in eine Hermeskeiler Werkstatt bringen und dort nach und nach reparieren lassen zu wollen, bis womöglich ein neuer, geeigneterer Standort gefunden ist.

Meinung

Was sollen die Spielchen?

Wozu während einer nicht-öffentlichen Bauausschuss-Sitzung diskutieren, wenn man doch im Stadtrat stundenlang auch öffentlich seine eigenen Vorlieben, Kritik- und Schwerpunkte äußern kann? So bekommt wenigstens jeder mit, in welche Richtung welche Partei marschiert. Diese Strategie verfolgen offenbar gerade die meisten Fraktionen im Stadtrat. Nur schade, dass in aller Regel kaum ein Bürger den Weg in die Stadtratssitzung findet, die Niederschriften nicht ins Internet gestellt werden dürfen und die Medien keine Eins-zu-Eins-Berichterstattung bieten. Was sollen also diese Spielchen? Klar, der Wahlkampf ist in vollem Gange. Aber die Wähler sind sicher nicht durch lange und wortreiche Diskussionen zu erreichen. a.pipke@volksfreund.de

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