Konzert Weltmusik von Freunden für Freunde an der Saar
Saarburg · Die Band Hazmat Modine hat an der ehemaligen Kaserne in Saarburg eine grandiose Show geboten.
Wenn Wade Schuman mit seiner Band Hazmat Modine in Saarburg gastiert, kommen die Fans in Scharen. Denn schon seit vielen Jahren verbringt der Dozent an der New Yorker Kunsthochschule seine Sommer auf Konzert-Tournee in Europa. Er ist dabei regelmäßig auch in Saarburg bei Christof Kramps Konzertagentur Station K zu Gast. Diesmal spielen die bunt gemixten Weltmusiker auf dem alten Schießstand der ehemaligen französischen Kaserne, der sich zu einer stimmungsvollen Event-Location gemausert hat.
Rund 300 Leute aus der gesamten Großregion sind gekommen. Gerd Dahm aus Trier – schon lange ein Bewunderer der seit über 20 Jahren bestehenden Combo – sagt: „So ein Konzert hätte aber auch ein paar Tausend Zuschauer verdient.“
Das ficht Wade Schuman aber ganz offensichtlich nicht an: Er freut sich über jeden einzelnen Zuschauer, flirtet, scherzt und animiert die Leute zu tanzen und zu feiern. Der US-Amerikaner liebt ganz diese kleinen Konzerte an Orten, die er kennt und schätzt.
Hazmat Modine ist eine Ikone der Weltmusik, ihr Stilmix legendär: Mal wähnt man sich auf einer Hochzeitsfeier in einer Partisanen-Disco auf dem Balkan, mal in einem Jazzclub in Manhattan, mal in New Orleans bei einer Beerdigung, mal im Karneval von Rio de Janeiro. Schumann nennt das Blues. Und er hat recht. Kaum eine Band versteht es so meisterhaft, diese Stimmungen zu verknüpfen und ein mitreißendes Gesamtkunstwerk entstehen zu lassen. Gelöste Partystimmung allenthalben, es wird gezecht, gegessen, getanzt.
Sein kongenialer Gitarrist, Sänger sowie langjähriger Partner und Freund Erik de la Penna treibt die Band an. Joe Dailey legt mit der riesigen Sousafon-Tuba die ganz tiefen Töne darunter, und Patrick Simards Schlagzeug treibt das Ganze vorwärts. Daisy Castros Violine elektrisiert das Publikum, und Pamela Flemming an der Trompete setzt die entscheidenden Akzente.
Victor Puhl, als ehemaliger Generalmusikdirektor des Philharmonischen Orchesters Trier und Initiator der Weltmusik-Konzerte am Theater durchaus mit der Materie vertraut, ist jedenfalls begeistert von der Performance.
Um einen Tropfen Wasser in den Wein zu schütten: Durch den Ausfall von Steve Elson am Saxofon fehlt vielleicht das letzte Prozent an Drive und Power, die Hazmat sonst bei den schnellen, bläserlastigen Nummern ausmachen. Dennoch bleibt dieser Wein ein exzellentes Hochgewächs.