Heftige Diskussion um Urnenwand auf Friedhof

TRASSEM. (LH) Zu viele Tagesordnungspunkte hatte sich der Gemeinderat Trassem bei der jüngsten Ratssitzung aufgehalst. Für einen großen Beratungspunkt reichte dann die Zeit nicht mehr. Die Beratungen über die Prüfung durch das Gemeindeprüfungsamt der Kreisverwaltung wurden auf die nächste Sitzung verschoben.

Ob der Gemeinderat von Trassem mit seinen Leistungen in der jüngsten Ratssitzung zufrieden ist, diese Frage mag sich das Gremium selbst beantworten. Einige Zuhörer im kleinen Saal des Jugend- und Bürgerhauses jedenfalls waren es keineswegs. Entsprechend (negativ) fielen die Kommentare von Besuchern aus, als sie den Saal verließen. Was mehrere Male im Verlaufe der Sitzung auffiel, war, dass sich die Ratsversammlung offensichtlich einholen ließ von Vergangenem. Beispiel: Urnenwand auf dem Friedhof. Als über den Auftrag abschließend beraten und beschlossen werden sollte, kam plötzlich die Sprache aufs Fundament. Es hätte nicht viel gefehlt, und der Beschluss für die Aufstellung der Urnenwand wäre gekippt worden.Ultimative Aufforderung zur Abstimmung

Jedenfalls liefen die teils kontroversen Diskussionsbeiträge genau dahin. "Wir machen uns lächerlich", ärgerte sich ein Ratsvertreter, nach eineinhalbjähriger Beschäftigung mit diesem Thema. Reinhold Maes schien fast der Kragen zu platzen, als er Ortsbürgermeister Herbert Baltes mit seinem Antrag ultimativ aufforderte, endlich über den Punkt abstimmen zu lassen und dem Ob und Wie ein Ende zu setzen. Siehe da: Die Abstimmung erfolgte ohne Gegenstimme, allerdings mit fünf Enthaltungen. Auch die Vergabe von Planungsaufträgen für den Bebauungsplan "Im Schweinpeter/Über dem Imweg" zog sich fast ewig hin, ehe man zum Beschluss kam. "Wir stellen uns Fragen, die wir bereits vor zwei Jahren beantwortet haben", monierte ein Ratsvertreter. "Wir brauchen Bauland", meinte ein anderes Ratsmitglied. Ortsbürgermeister Herbert Baltes warf ein: "Der Wille zur Planung ist da." Und dennoch rückte der Rat von dem vorgesehenen kompletten Planungsauftrag (günstigstes Planungsbüro 21 879 Euro, teuerstes 32 929 Euro) ab und beschloss, zunächst eine abgespeckte Planung in Form einer "Projektstudie" in Auftrag zu geben: 5000 Euro Obergrenze. Eine Stunde zog sich der Tagesordnungspunkt "Informationen und Anfragen" hin, bei dem es in der Hauptsache um den geplanten Ausbau der Kirchenstraße ging. Ergebnis der Hin- und Her-Debatte unter der Ratsmannschaft: Am 17. Mai, 19 Uhr, soll es zu dem Thema eine Versammlung für die Anlieger geben.Neue Jugendgruppe mit 30 Mitgliedern

Einstimmig vergeben wurde die Lieferung von Spielgeräten für den Spielplatz Sonnenweg (4300 Euro). Anstelle einer Kletternetzwand soll ein Fußballtor errichtet werden. Positiv aufgenommen wurde die Gründung einer Jugendgruppe mit über 30 Jugendlichen. Abgesetzt von der Tagesordnung wurde die Beratung über die überörtliche Prüfung durch das Rechnungs- und Gemeindeprüfungsamt der Kreisverwaltung Trier-Saarburg 1998 bis 2002. Über diesen Themenkomplex möchte der Rat in einer eigenen Sitzung ausgiebig diskutieren.

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