Heil kandidiert in Hermeskeil

HERMESKEIL. Aus dem Dreikampf wird ein Vierkampf: Die Mitgliederversammlung der Freien Wählergruppe (FWG) Hermeskeil hat ihre Gallionsfigur, den Stadtbeigeordneten Karl Heil, mit nur einer Enthaltung als Bürgermeisterkandidat nominiert. Der 64-Jährige tritt damit am 13. Juni gegen Amtsinhaberin Ilona König (CDU), Georg Dietz (SPD) und Udo Moser (BFB) an.

Es war eine Entscheidung, mit der nicht unbedingt zu rechnen war: Auch die FWG Hermeskeil schickt bei den Kommunalwahlen einen eigenen Kandidaten ins Rennen um das Amt des künftigen Stadtbürgermeisters. Karl Heil, vor 30 Jahren einer der Gründungsväter der Freien Wählergruppe, seitdem Mitglied im Stadtrat und seit 1994 auch erster Beigeordneter der Stadt Hermeskeil, wird sich am 13. Juni um den Platz auf dem Bürgermeistersessel bewerben. "Nachdem die anderen Kandidaten festgestanden haben, sind viele Leute aus der Bevölkerung auf uns zugekommen und haben gesagt: ‚Ihr müsst auch was machen‘", nannte Ulrich Schmitt, zweiter Vorsitzender der Stadt-FWG, gestern einen entscheidenden Grund für die Kandidatur Heils.Zweiter Anlauf für den obersten Stadt-Posten

Für den 64-jährigen Ruheständler ist es der zweite Anlauf auf den obersten Posten in der Stadt. Heil war 1994 gegen Ilona König und den damaligen Amtsinhaber Albert Kampmann (SPD) angetreten, damals jedoch im ersten Wahlgang gescheitert. Bei den anschließenden Stichwahlen hatte die FWG die CDU-Frau unterstützt. Im Jahr 1999 verzichteten die Freien Wähler auf einen eigenen Bürgermeister-Kandidaten. "Das war ein großer Nachteil", sagt Heil zurückblickend. Weil ein eigener Bewerber fehlte, habe die FWG 1999 nämlich im Vergleich zu 1994 größere Verluste hinnehmen müssen. Angesichts enger finanzieller Handlungsspielräume wolle die FWG den Hermeskeilern bei den kommenden Kommunalwahlen einen kompetenten, erfahrenen und verlässlichen Kandidaten präsentieren. "Mit diesen Attributen ist Karl Heil trefflich beschrieben", so Schmitt. Nicht nur als erfolgreicher Geschäftsmann - Heil war lange Jahre Chef eines Brennstoff- und Getränkegroßhandels in Hermeskeil - habe der FWG-Bewerber seine Kompetenz in Wirtschaftsfragen unter Beweis gestellt. "Als erster Stadtbeigeordneter verantwortet Heil mit den Sachgebieten Bauhof, Bauwesen, Straßenbau und Liegenschaften bereits heute einen wichtigen Geschäftsbereich der Stadt", betont der FWG-Vize. Zudem könne Heil als langjähriges Mitglied des Kreistags beste Kontakte auf allen kommunalpolitischen Ebenen vorweisen. Mit Heils Kandidatur hat der Kampf um das Stadtbürgermeister-Amt in Hermeskeil neue Brisanz gewonnen. Denn bei insgesamt vier Bewerbern ist die Wahrscheinlichkeit einer Entscheidung im ersten Wahlgang weiter gesunken. Gegenüber den CDU- oder SPD-Kandidaten habe er zwar den Nachteil, dass er nicht auf Wähler zählen könne, die grundsätzlich für die Bewerber ihrer Partei votieren. Doch im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund formulierte Heil gestern ein eindeutiges Ziel: "Ich will am 27. Juni in die Stichwahl kommen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort