Heiß auf Schnee und Eis

Wann geht's denn da oben endlich los?" Meine ganze Bagage saß diese Woche auf glühenden Kohlen. Liegt auf dem Erbes kopf genug Schnee, und lassen sie dort die Lifte laufen, oder heißt es weiter warten?

Das war in den letzten Tagen die einzige Frage, die Martin und meine drei Kinderchen interessiert hat. Es hat ja nicht sollen sein, aber ich kann ihre Entzugserscheinungen verstehen. Vom vorigen Winter kann man nur sagen: "Satz mit x, war wohl nix". Mit Ski fahren war in unseren Breitengraden Pustekuchen, obwohl wir uns doch vor Weihnachten allesamt neue Bretter und Snowboards zugelegt haben. Die fristen seitdem noch unbenutzt im Keller ihr tristes Dasein. Doch in dieser Saison, so hoffen meine fanatischen Wintersport-Vier, wird alles anders. Martin will wieder seinem Spitznamen "Tomba, la Bomba" alle Ehren machen, den er sich in Anlehnung an seine Statur und als Bewunderer des einstigen Skistars aus Italien selbst gewählt hat. Die drei Jungen freuen sich auf viele große Sausen auf ihren Snowboards. Nur bei mir hält sich die Begeisterung in Grenzen. Denn, ich geb's ja zu: Irgendwie stelle ich mich beim Schlepplift fahren oft etwas unbeholfen an und habe deshalb schon so manches Mal die Anlage unfreiwillig gestoppt.Den größten Fauxpas hat sich vor einigen Jahren aber mein holder Gatte geleistet, und ich kann nur hoffen, dass uns "Flachland-Tirolern" aus Konz dieses Schicksal beim Start in die Ski-Saison nicht noch einmal widerfährt. Damals hatten wir uns alle voller Vorfreude ins Auto gesetzt, bis die Stimmung am Mehringer Berg jäh umschlug. Mein Martin, der Dussel, hatte vergessen, vorher die Winterreifen zu montieren. Das Ende vom Lied war, dass wir mit weinenden Kindern auf der Rückbank auf der verschneiten A 1 irgendwo am Hang auf dem Standstreifen liegengeblieben sind statt auf dem Erbeskopf die Piste hinunterzubrettern.

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