Heiß begehrt: Brennholz wird teurer

Hermeskeil/Kell am See · Die Nachfrage nach Holz ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Das wachsende Interesse der Verbraucher führt jedoch dazu, dass der natürliche Rohstoff teurer wird. Die Forstämter haben die Brennholzpreise für das Jahr 2012 erhöht. Die meisten Gemeinden folgen diesem Beispiel.

 Winfried Barthen hebt mit der Maschine den Stamm an, Erwin Schmitt kann aufrecht sägen: Baumfällen ist Teamarbeit. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Winfried Barthen hebt mit der Maschine den Stamm an, Erwin Schmitt kann aufrecht sägen: Baumfällen ist Teamarbeit. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil/Kell am See. Der Winter naht, und die große Nachfrage der Verbraucher nach Heizmaterial aus den heimischen Wäldern hält unvermindert an. Wurden 2004 beispielsweise in der Verbandsgemeinde Hermeskeil rund 12 000 Raummeter (RM) Brennholz verkauft, waren es 2010 schon über 22 000. Ein Raummeter bezeichnet einen Kubikmeter aufgeschichtetes Holz inklusive Zwischenräume. Er besteht aus 70 Prozent Holz und 30 Prozent Luft.
Für die Forstämter wird der Brennholz-Verkauf ein immer wichtigerer Wirtschaftsfaktor: "Rund 20 Prozent unseres Einschlages im Wert von fast einer Million Euro im Jahr landet im Ofen", sagt der Leiter des in Hermeskeil ansässigen Forstamtes Hochwald, Bernhard Buss.
Die größte Menge wird in den Revieren des Forstamtes Hochwald in großen Stämmen an den Wegesrand abgelegt. Dort werden sie vor Ort versteigert und von den Kunden in transportable Stücke zerkleinert.
Die wachsende Nachfrage bedeutet jedoch zugleich, dass das Brennholz in der Region teurer wird. Buss nennt als Richtpreis für das Jahr 2012 einen Betrag von 37 Euro pro Raummeter. Bislang kostete der Raummeter beim Forstamt Hochwald 33,50 Euro. Das Forstamt Saarburg - das unter anderem für die gesamte Verbandsgemeinde Kell am See zuständig ist, verlangt 35 Euro pro Raummeter - das ist ein Euro mehr als bisher.
Üblicherweise orientieren sich die Ortsgemeinden, die neben dem Land und Privatleuten Waldbesitzer sind, an den Preisvorschlägen der Forstämter. So hat es kürzlich unter anderem der Waldweilerer Rat gemacht (der TV berichtete). Die Gemeindeparlamente können den Brennholzpreis aber in eigener Entscheidung festlegen. Nicht in allen Orten haben sich die Gremien bereits auf einen Holzpreis verständigt. "Wir müssen das noch mit dem Forstausschuss besprechen", sagt der Keller Ortsbürgermeister Markus Lehnen. Sein Greimerather Amtskollege Edmund Schmitt erwartet eine moderate Preiserhöhung. Er kann das jedoch nicht allein mit seinem Rat entscheiden: "Wir sind mit Zerf in einem Zweckverband."
Der Vorteil des Hochwaldes ist laut Buss der Waldreichtum. Das und die Enfernung zu Großstädten halte den Preis niedrig.
Sein Amtskollege Helmut Lieser vom Forstamt Saarburg betont jedoch, dass Brennholz trotz der aktuellen Preiserhöhung im Vergleich zu Heizöl wesentlich günstiger ist: "Ein Raummeter gut getrockneter Buche oder Eiche entspricht 210 Liter Heizöl. Wer seine eigene Arbeit und die Kosten für die Maschinen und Ausrüstung nicht mitrechnet, kommt auf einen Preis, der 17 Cent pro Liter Heizöl entspricht", so Lieser. Aktuell liegt der Heizölpreis bei etwa 90 Cent pro Liter.
Holz wird nicht knapp


Teurer wird es nur für Kunden, die sich das Holz klein hacken und vielleicht sogar vorgetrocknet nach Hause bringen lassen.
Buss macht hier einen neuen Trend aus: "Immer mehr Menschen sind in unserer Region in dieser Branche als selbstständige Unternehmer tätig. Sie liefern Holz aus und bedienen ihre Kunden mit kleinen Brennholzscheiten." Die große Nachfrage hat noch nicht dazu geführt, dass Brennholz im Hochwald knapp wird. Die Forstämter sehen die Versorgungslage jedenfalls als gut an. Neben den Gemeindewäldern gibt es noch die großen, dem Land gehörenden Staatswaldflächen, aus denen Brennholz entnommen wird. Bedeutendster kommunaler Waldbesitzer der Region ist die Stadt Hermeskeil mit 1200 Hektar. "Wir konnten immer noch alle Holzinteressenten gut versorgen", sagt Stadtbürgermeister Udo Moser.
Das trifft auch für die Gemeinde Damflos zu, die allerdings selbst keinen Wald besitzt. Ortsbürgermeister Joachim Wellenberg erklärt: "Wir bekommen Brennholz aus dem Revier Züsch. Die Leute rufen Förster Wilhelm Zimmermann an, über den der Verkauf läuft."

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