Heiße Rhythmen auf der Brücke

Karibik-Flair am Samstag und ein breit gefächertes Kulturangebot am Sonntag lockten die Massen zum Brückenfest "Grenzgänger" an und auf die Moselbrücke zwischen Wincheringen und Wormeldingen. Die Besucher waren begeistert.

Wincheringen/Wormeldingen. Wer zu jenen gehört, die sich jeden Morgen auf den Weg zur Arbeit jenseits des Grenzflusses zwischen Deutschland und Luxemburg machen, der wäre an normalen Tagen sicher stinksauer über eine verstopfte Brücke. Denn am Wochenende war zum Überqueren der "Wormer Bréck" schon eine gehörige Portion Geduld erforderlich. Dichtes Gedränge herrschte sowohl auf der Brücke als auch an den Zufahrten - das Bauwerk war für den Autoverkehr zwei Tage lang komplett gesperrt. Dass die zahlreichen "Passanten" - mehrere tausend dürften es gewesen sein - dennoch gut gelaunt waren, lag wohl nicht zuletzt an dem, was es zu sehen, zu hören und zu schmecken gab. "Grenzgänger" lautete die Überschrift des Brückenfestes zwischen Wincheringen und dem luxemburgischen Wormeldingen. Die Veranstaltung war Teil des Beitrags der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg zum Großereignis "Kulturhauptstadt Luxemburg und Großregion 2007" mit dem Titel "Spiegelbilder europäischer Geschichte". Das Brückenfest begann am Samstagnachmittag buchstäblich mit einem Donnerschlag. Ein heftiges Gewitter schien den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung machen zu wollen. Trotz dadurch bedingter technischer Schwierigkeiten ging die offizielle Eröffnung mit Landrat Günther Schartz und der luxemburgischen Kulturstaatssekretärin Octavie Modert, die die Schirmherrschaft übernommen hatten, sowie den Bürgermeistern von Wincheringen und Wormeldingen, Leo Holbach und Ernest Demuth, reibungslos über die Bühne. Der Abend stand ganz im Zeichen südamerikanischer Kultur. Auf Bühne Nummer eins auf Wincheringer Seite wartete die Gruppe "Sambrasil" mit einem Mix aus brasilianischen Tänzen, modernem Tanztheater und Comedy auf. Die Begeisterung der Zuschauer für die passend zum Wetter spärlich bekleideten Tänzerinnen war - ganz im Sinne des Mottos der Veranstaltung - grenzenlos. Wenig später hieß es für das Publikum: "Auf nach Wormeldingen!" Dort schickte sich die Band "Havana Coastline" an, mithilfe von Samba-, Salsa-, Rumba- und Reggae-Songs Karibik-Flair zu verbreiten. Am Programm wirkten zudem etliche deutsche und luxemburgische Gruppen mit. Viele Essens- und Getränkestände im Brückenbereich sorgten für das leibliche Wohl. Am Sonntag gab es auf Wormeldinger Seite einen Kunsthandwerkermarkt und Straßentheater.Anette Barth, Kulturbeauftragte der Stadt Saarburg und Projektleiterin des Kulturhauptstadt-Beitrags der VG Saarburg, war mit dem Verlauf der Veranstaltung "total zufrieden". "Ich habe bisher nur positive Rückmeldungen bekommen", berichtete sie. Das Konzept, mit südamerikanischer Musik am Samstag auf das breite Publikum abzuzielen und den Sonntag zu einem "klassischen Familientag" zu machen, habe sich bewährt.

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