Heißen Szenen folgt solide Bilanz

Mit insgesamt rund 14 500 Zuschauern an elf Festspielabenden fuhren die Karl-May-Freunde Pluwig e.V. in diesem Jahr einen neuen Besucherrekord ein. Gezeigt wurde "Der Sohn des Bärenjägers" - bisher die aufwendigste "Produktion", die rund 100 Laiendarsteller auf der Freilichtbühne bei Pluwig präsentierten.

 Zogen ihr Publikum in den Bann (von links): Die Hauptdarsteller Reinhold Schomer (Winnetou), Erwin Jünker (Old Shatterhand) und Eddi Christen (Kanthe Peta).Foto: Friedemann Vetter

Zogen ihr Publikum in den Bann (von links): Die Hauptdarsteller Reinhold Schomer (Winnetou), Erwin Jünker (Old Shatterhand) und Eddi Christen (Kanthe Peta).Foto: Friedemann Vetter

Pluwig. "Der Sohn des Bärenjägers" war seit 2001 die fünfte und erfolgreichste Aufführung im zweijährigen Festspielturnus der Karl-May-Freunde. Vorsitzender Ernst Witz sieht aber auch die Grenze des Machbaren erreicht. "Von den insgesamt 5000 Zuschauern bei unseren ersten Festspielen 2001 in Hockweiler schaukelte sich die Entwicklung über die Jahre in Pluwig auf nunmehr über 14 000 Besucher hoch", sagt Witz. Damit sei die Sache aber organisatorisch wie räumlich ausgereizt, denn "wir könnten zwar versuchen, das Tribünenplatzangebot nochmals zu erweitern, aber dann fehlen uns die Parkplätze und die Bewirtungskapazitäten".

Qualität und Ausstattung stetig verbessert



Es sei eine gute Idee gewesen, die an der Festspielbühne vorbeiführende K 63 zu sperren und als Parkfläche zu nutzen. Allerdings würden dort die Anmarschwege für die später eintreffenden Besucher schon bedenklich lang. In dem Zusammenhang dankt Witz der Firma Klauck & Graus aus Gusterath Tal, die in diesem Jahr spontan einen Zubringerdienst auf der K 63 eingerichtet hatte.

Von den rund 100 ehrenamtlichen Darstellern zählten etwa 80 zu den Mitwirkenden der "ersten Stunde", die 2001 in Hockweiler den "Schatz im Silbersee" präsentierten. Darunter auch der Vereinsmitbegründer und Regisseur Conni Wysocki. Wirtz: "Die schauspielerischen Leistungen und die technische Ausstattung wurden über die Jahre stetig verbessert. Hinzu kommen die professionellen Spezialeffekte unserer beiden staatlich geprüften Bühnentechniker Conny Faisst und Michael Oberhausen."

Über ein Darlehen hatte der Verein im vergangenen Jahr 50 0000 Euro in Zuschauertribühne, neue Kulissen und Technik investiert. Mit den Einnahmen aus den jüngsten elf Aufführungen ist man nun schuldenfrei. "Und wir haben in Pluwig heute Anlagen im Wert von rund 350 000 Euro stehen", sagt Witz. Mit wachsender Qualität wuchs auch der Einzugsbereich. Heute sind die Pluwiger Karl-May-Festspiele ein überregionales Ereignis: Ein großes Einzugsgebiet ist der Kölner Raum, aber auch Berlin, aus der Pfalz und aus Sachsen reisten in diesem Jahr die "Karl-May-Freaks" nach Pluwig.

Am zweijährigen Aufführungsturnus wollen die Karl-May-Freunde festhalten. Bei jährlichen Aufführungen bestehe die Gefahr, die Sache "totzureiten". Außerdem stehe den Mitwirkenden nach einem Jahr des Probens und Spielens ein "Pausenjahr" zu.

Als "enormen Gewinn für die Gemeinde Pluwig" bezeichnet Ortsbürgermeister Wolfgang Annen das Schaffen der Karl-May-Freunde. Der Verein habe eine der größten regionalen Kulturveranstaltungen nach Pluwig gebracht - eine einmalige Gelegenheit für die Gemeinde, sich weit über die Region hinaus zu präsentieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort