Kita-Planung Eine Million Euro für jede Kita-Gruppe

Hentern · Hentern hält an der Errichtung eines Kindergartens fest. Die Umsetzung drängt, denn immer mehr Neubaugebiete steigern den Bedarf an Kita-Plätzen. Rund fünf Millionen Euro würden zwei neue Gruppen in Zerf und drei in Hentern kosten. Wie geht es nun weiter?

 Hier könnte der neue Henterner Kindergarten gebaut werden, sobald die alte Schule abgerissen ist. Dahinter haben viele Neubürger bereits gebaut.

Hier könnte der neue Henterner Kindergarten gebaut werden, sobald die alte Schule abgerissen ist. Dahinter haben viele Neubürger bereits gebaut.

Foto: Herbert Thormeyer

Manche Themen dulden keinen Aufschub, sodass auch mal ein Sonntagvormittag für eine Ratssitzung herhalten muss. In Hentern hat die Frage, wo neue Kita-Plätze geschaffen werden, eine solche Dringlichkeit. Einziger Tagesordnungspunkt ist die weitere Vorgehensweise, denn Hentern sieht, laut Ortsbürgermeister Michael Marx, den Neubau einer Kita auch als Ersatz für die schon länger geschlossene Grundschule an.

Nach deren Abriss könnte die neue Einrichtung dort gebaut werden, wenn die Fünf-Millionen-Investition, einschließlich der Erweiterung in Zerf, von den Mitgliedskommunen im Zweckverband mit Zerf, Hentern, Paschel, Baldringen, Schömerich und Vierherrenborn gestemmt werden kann.

Eines stellt der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell, Martin Alten, klar: „Die Bedarfsermittlung ist einzig und allein Sache des Kreisjugendamtes.“ Gemeinderäte könnten darüber nicht abstimmen. Gerade die Finanzierung eines Löwenanteils der Investition werde für die Dörfer eine Mammutaufgabe, denn, so Alten: „Da hat die Kommunalaufsicht ein gehöriges Wort mitzusprechen.“

Für 50 Kinder wünscht sich Hentern eine Kita, denn allein im letzten Jahr sind dort im Neubaugebiet 20 Häuser gebaut worden. Rund 90 Kinder werden es, wenn Lampaden zum Zweckverband hinzustößt. „Dann brauchen wir einen Kindergarten mit fünf Gruppen, von denen allerdings nur maximal vier förderfähig sind“, erklärt der Henterner Ortschef Marx – sprich, es wird noch teurer für alle.

Die Bauweise in Modulen auf Holzständern soll eine zügige Umsetzung ermöglichen. Aber soweit ist man noch nicht. Am 15. März ist ein wichtiger Sitzungstermin des Kreis-Jugendhilfeausschusses. „Bis dahin sollten sich alle beteiligten Kommunen positionieren“, sagt Michael Marx.  

Lampadens Ortschef Martin Marx wirbt in der frühsonntäglichen Sitzung schon jetzt für eine Lösung, die seinen Ort mit einschließt, aber einen fünfgruppigen Kindergarten in Hentern erfordert. Er argumentiert, dass so die Kinder länger bis zur Grundschulzeit in Zerf zusammensein könnten. Auch Ratsmitglied Edgar Mohsmann will sich diese Option offenhalten.

Maurice Meysenburg, Ortschef in Paschel, meldet sich zu Wort und findet: „Wenn in Hentern ein fünfgruppiger Kindergarten gebaut wird, kann die Erweiterung ja in Zerf und auch in Schillingen entfallen.“  

Der Henterner Ortschef Marx drängt: „Es ist höchste Zeit, dass wir loslegen, wollen aber Lampaden nicht die Tür vor der Nase zuschlagen.“ Das weitere Vorgehen hängt jedoch erst einmal von den Entscheidungen des Kreis-Jugendhilfeausschusses am 15. März ab.

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