Mehrkosten bei Sanierungsprojekt Arbeiten am Rathaus werden teurer als geplant

Hermeskeil · Fast eine Million Euro kosten vermutlich am Ende die Sanierung und der Umbau des Dachgeschosses im Hermeskeiler Verwaltungsgebäude. Der Hauptgrund sind unerwartete statische Mängel.

 Am Hermeskeiler Rathaus wird hinter Gerüst und Planen seit knapp einem Jahr am Umbau des Dachgeschosses gearbeitet. Weil es unvorhergesehene statische Probleme gab, steigen die Kosten.

Am Hermeskeiler Rathaus wird hinter Gerüst und Planen seit knapp einem Jahr am Umbau des Dachgeschosses gearbeitet. Weil es unvorhergesehene statische Probleme gab, steigen die Kosten.

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Nahezu barrierefrei und rundum saniert – so soll sich das Hermeskeiler Rathaus in naher Zukunft präsentieren. Bereits 2016 starteten dazu umfangreiche Arbeiten inklusive Einbau eines Aufzugs, mit dessen Hilfe die oberen Stockwerke inzwischen auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen gut zu erreichen sind. Im vergangenen Sommer ging es mit dem Dachgeschoss weiter. Dort wird seitdem energetisch saniert und umgebaut, um unter anderem mehr Platz für Büros zu schaffen.

Als Kosten für das Projekt wurden anfangs etwa 780 000 Euro berechnet. Nun steht fest, dass es teurer wird. Die Gründe dafür erläuterte Architekt Simon Kolz aus Reinsfeld im Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil. Probleme habe insbesondere das Mansardgebäude bereitet: „Als wir dort losgelegt haben, stellten wir fest: Da kommt was auf uns zu“, sagte Kolz. Zunächst seien „erhebliche statische Probleme“ aufgefallen, die so vorher nicht zu erkennen gewesen seien. Darum habe man vier Stahljoche eingebaut. Die ermittelten Mehrkosten von rund 60 000 Euro sind bereits im Haushaltsplan der VG für 2020 eingestellt.

In der Folge sind laut Kolz weitere 90 000 Euro für Stabilisierungsmaßnahmen im Dachgeschoss hinzugekommen. So seien – vermutlich bei früheren Umbauarbeiten – Tragbinder im Bereich der Dachschrägen und Balkenanlage ohne entsprechenden statischen Ersatz entfernt worden. „Dort mussten wir Notabstützungen einbauen.“ Zudem habe man bei den Dachaufbauten, den Gauben, die Tragkonstruktion wegen Mängeln komplett erneuern müssen.

Der Architekt empfahl dem Ausschuss darüber hinaus, die Eindeckung der Gauben zu erneuern (34 000 Euro). Falls das Dach komplett neu eingedeckt werden sollte, kämen weitere rund 32 000 Euro hinzu. Die Kosten würden damit für das Projekt insgesamt auf etwa 998 000 Euro steigen.

„Wenn immer noch etwas dazukommt, ist das natürlich nicht schön“, urteilte Bürgermeister Hartmut Heck (CDU). Am Ende lande man bei etwa einer Million Euro, wovon die komplette Dacheindeckung allerdings lediglich 35 000 Euro ausmache. „Und wenn man was macht, soll es ja auch für längere Zeit in Ordnung sein“, plädierte Heck für die zusätzliche Empfehlung des Architekten. Auch René Treitz (SPD) bestätigte, die gesamte Dacheindeckung sei „zweckmäßig“, um in Zukunft Probleme mit Wassereintritt zu vermeiden. Paul Port (Grüne) sagte, es sei „die einzige Alternative, dass wir das in Gänze angehen“. Der Ausschuss empfahl dem VG-Rat einstimmig, den beschriebenen Mehrkosten zuzustimmen.

Da sich der Umbau aufgrund der nicht vorhersehbaren Arbeiten verzögert, wird das alte Forsthaus in der Koblenzer Straße noch etwas länger als Ausweichquartier für die Mitarbeiter von Werken und Bauamt dienen. Laut VG-Chef wurde der Mietvertrag bis Ende Dezember 2020 verlängert.

Die zusätzlichen Kosten für das Dachgeschoss sind laut Verwaltung über Haushaltsmittel gedeckt, die ursprünglich für eine Teilerneuerung der Labach-Rohre eingeplant waren (310 000 Euro). Weil dieses Projekt laut Aussage des zuständigen Landesministeriums doch für eine Förderung infrage komme, werde in diesem Jahr lediglich Geld für eine Entwurfsplanung benötigt.

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