Hermeskeiler feiern ihr erstes Stadtfest

Hermeskeil · Der Name ist neu - am althergebrachten Ablauf zum Auftakt hat sich aber nichts geändert. In Hermeskeil läuft seit Samstagnachmittag das "Stadtfest", das früher "Stadtwoche" hieß und bis zum 19. Juli dauert. Bei der Eröffnungszeremonie und einer Festssitzung des Stadtrats am Sonntag spielte ein Gast aus Frankreich eine entscheidende Rolle. Gestern hatten zudem die Geschäfte geöffnet.

Hermeskeiler feiern ihr erstes Stadtfest
Foto: (h_hochw )

Hermeskeil. Vor dem Rathaus gibt es am Samstagnachmittag Sekt für die zahlreichen Gäste, die gekommen sind. Dann spielt die Stadtkapelle zu einem kleinen Platzkonzert auf. Es macht drei Mal laut "Bumm", weil die Stadtsoldaten Böllerschüsse aus ihrer Kanone abfeuern. Anschließend zieht die ganze Feiergemeinde durch die Kunickerstraße zum Neuen Markt, wo die Fahrgeschäfte und das Zelt aufgebaut sind.
An diesem Ritual haben die Hermeskeiler nicht gerüttelt, obwohl sie 2015 erstmals nicht mehr die "Stadtwoche", sondern das "Stadtfest" feiern.
"Vieles ist neu", betont Stadtbürgermeister Mathias Queck, kurz bevor er das Fest offiziell für eröffnet erklärt. Denn der neu formierte, zehnköpfige städische Beirat hat das Fest nicht nur umgetauft und ihm ein neues Logo verpasst. Die Organisatoren haben auch ein Programm auf die Beine gestellt, bei dem es - anders als früher - Livemusik an allen Abenden gibt. Außerdem übernehmen nicht mehr die Arbeitsgemeinschaft der Schausteller, sondern die heimischen Vereine die Bewirtung im Festzelt.
Das ist prall gefüllt, als Queck zu einer wichtigen Amtshandlung auf die Bühne steigt: Zum ersten Mal soll er mit dem Fass-anstich das symbolische Startsignal für das größte und längste Volksfest im Hochwald geben. Das macht Queck dann aber doch nicht höchstpersönlich. Er beschränkt sich auf die Rolle des Helfers und lässt Jean Joumier den Vortritt.
Der ist Bürgermeister von St. Fargeau und meistert die ehrenvolle Aufgabe, mit dem Hammer den Zapfhahn ins Fass zu treiben, mit Bravour.
Denn das Auftaktwochenende des Stadtfests steht ganz im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft.
Mit einer Festsitzung des Stadtrats haben die Hermeskeiler am Sonntagvormittag ihre seit 40 Jahren bestehende Partnerschaft mit der Stadt im Burgund erneuert und bestätigt. Eine 90-köpfige Delegation aus St. Fargeau ist deshalb zu Besuch im Hochwald. "Wir tragen mit unserer lebendigen Freundschaft einen kleinen Teil zu Europa bei", sagt Maria Pink, Vorsitzende des Partnerschaftsvereins. Im weiteren Verlauf des Tages wird die Fußgängerzone zu einem wichtigen Schauplatz des Stadtfests. Denn dort hat der Hochwald-Gewerbeverband (HGV) nicht nur einige Spielgeräte für Kinder aufgebaut. Auch die Geschäfte der Hermeskeiler Händler sind dort geöffnet. So groß wie beim verkaufsoffenen Sonntag beim Bauernmarkt im Herbst ist der Kundenzuspruch aber bei weitem nicht.
Der klassische Kirmesrummel konzentriert sich derweil auf dem Neuen Markt, wo in diesem Jahr der "Skipper" die Hauptattraktion ist. Das ist ein permanent nach vorne und hinten kippendes Gefährt, in dem für die überwiegend jüngeren Fahrgäste die Devise gilt: "Gut festhalten". Am Samstagabend ist der Festplatz bei bestem Wetter gut besucht, während im Zelt die Cover Band The Roxx aufspielt. Gestern haben dort mehrere Musikvereine aus der Umgebung den Tag der Blasmusik gestaltet.
Dem Hermeskeiler Helmut Schmitt hat es besonders dieser Programmpunkt angetan. Ein generelles Lob gibt es von ihm dafür, "dass jeden Abend Livemusik angeboten wird - und das auch noch bei freiem Eintritt. Hut ab!" Nach seinem Empfinden hat sich aber vor allem bei der Eröffnungsfeier gezeigt, "dass das Zelt schon etwas klein ist".
Kristina Reichel betont, "dass ich vom Programm positiv überrascht bin". Sie freut sich vor allem auf den Auftritt von Leiendecker Bloas am Montagabend. Und sie fügt hinzu: "Als Hermeskeiler muss man einfach zur Stadtwoche - oder besser gesagt zum Stadtfest. An den Namen muss man sich erst mal noch gewöhnen." Das dürfte allerdings nicht nur Reichel so gehen.Extra

Hermeskeiler feiern ihr erstes Stadtfest
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 Ein Prosit aufs Stadtfest! Lena Weber (rechts) reicht Besuchern ein Glas Sekt.

Ein Prosit aufs Stadtfest! Lena Weber (rechts) reicht Besuchern ein Glas Sekt.

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 Jeremy und Zoe spielen am Sonntag in der Fußgängerzone eine Partie Mensch-ärger-dich-nicht (Bild links). Der Rathausvorplatz spiegelt sich beim Auftritt des Tuba-Spielers der Stadtkapelle im Instrument (Bild Mitte). Im Rathaus erneuern Hermeskeil und St. Fargeau ihre Partnerschaft (rechts). Flankiert von Jean Patin und Maria Pink halten Jean Joumier (Zweiter von links) und Mathias Queck die Urkunden.

Jeremy und Zoe spielen am Sonntag in der Fußgängerzone eine Partie Mensch-ärger-dich-nicht (Bild links). Der Rathausvorplatz spiegelt sich beim Auftritt des Tuba-Spielers der Stadtkapelle im Instrument (Bild Mitte). Im Rathaus erneuern Hermeskeil und St. Fargeau ihre Partnerschaft (rechts). Flankiert von Jean Patin und Maria Pink halten Jean Joumier (Zweiter von links) und Mathias Queck die Urkunden.

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Hermeskeiler feiern ihr erstes Stadtfest
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Das Programm am Montag: Beim Hermeskeiler Stadtfest wird am 13. Juli ab 12 Uhr im Festzelt am Neuen Markt beziehungsweise im Biergarten davor ein "Dienstleister- und Handwerkeressen" angeboten. Ab 14 Uhr werden dann im Festzelt die Sieger beim Geschicklichkeitswettbewerb gesucht. Die Teilnehmer messen sich unter anderem in Disziplinen wie Bierkisten stemmen, Baumstamm sägen und Sackloch werfen. Höhepunkt im Programm ist das Konzert mit der Trie-rer Kultband Leiendecker Bloas. Sie legt ab 20.30 Uhr los. ax

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