Windkraft Hermeskeiler Windräder drehen sich frühestens 2022

Hermeskeil · Die Pläne für drei Anlagen im Süden der Stadt machen laut den Projektentwicklern Fortschritte. Bis zum Bau der Räder könnte es aber noch ein weiter Weg sein.

 Hinter dem Wahrzeichen Hermeskeils, der Martinuskiche, drehen sich schon Windräder. Doch die Perspektive täuscht. Die Anlagen stehen nicht auf städtischem Gebiet, sondern auf dem Boden der Nachbarorte Reinsfeld und Hinzert-Pölert. Foto/Archiv: Axel Munsteiner

Hinter dem Wahrzeichen Hermeskeils, der Martinuskiche, drehen sich schon Windräder. Doch die Perspektive täuscht. Die Anlagen stehen nicht auf städtischem Gebiet, sondern auf dem Boden der Nachbarorte Reinsfeld und Hinzert-Pölert. Foto/Archiv: Axel Munsteiner

Foto: h_hochw <h_hochw@volksfreund.de>

Um die Pläne für drei Windräder auf Hermeskeiler Gebiet ist es zuletzt still geworden. In der jüngsten Sitzung des Stadtrats gab es dazu neue Informationen. Dort berichteten zwei Vertreter der Windpark-Entwickler Gaia und EnBW über den aktuellen Stand. Demnach ist frühestens in zwei Jahren mit dem Bau der Anlagen zu rechnen.

Die Planungen für den Windpark gebe es schon seit 2013, warf Dominik Eichert von der Firma Gaia zunächst einen Blick zurück. Dann sei die Mopsfledermaus „aufgetaucht“, und das Land habe zunächst sehr große Schutzabstände um die Fledermaus-Wochenstuben von rund fünf Kilometern verlangt. Es habe viele Gespräche mit der Kreisverwaltung Trier-Saarburg als Genehmigungs- und gleichzeitig Unterer Naturschutzbehörde gegeben. Man habe mehrmals die erfolgten Untersuchungen zum Artenschutz ergänzen und nacherfassen müssen. „Ein großes Problem war, dass es keinen Leitfaden gab, wie mit unseren Ergebnissen umzugehen ist“, erklärte Eichert. Dieser Leitfaden zur Mopsfledermaus liege erst seit 2018 vor. „Nun ist endlich davon auszugehen, dass unsere Nacherfassungen auch von den Behörden anerkannt werden.“ Die Projektentwickler wollen im kommenden Frühjahr die Anträge zur immissionsschutzrechtlichen Genehmigung der Anlagen stellen. Es dauere allerdings mindestens sieben Monate, bis im Rahmen des Verfahrens Behörden und die Öffentlichkeit dazu Stellung genommen hätten, sagte Eichert: „Wir hoffen auf eine Genehmigung im Frühjahr 2021.“ Dann könnten im Herbst 2021 die Rodungsarbeiten für das Aufstellen der Baukräne starten. Mit dem Bau der Anlagen, die in einem Waldstück zwischen Hermeskeil und Nonnweiler in Verlängerung des Nonnweilerer Windparks stehen sollen, könne man voraussichtlich 2022 beginnen.

Geplant sind laut Eichert drei Windräder des Herstellers Vestas mit einer Höhe von 247 Metern und einer Leistung von 5,6 Megawatt. Auf Nachfrage eines Ratsmitglieds erklärten die Projekt-Verantwortlichen, dass mindestens 1500 Meter Abstand zwischen den Anlagen und Hermeskeiler Wohngebieten lägen. Das sei im Vergleich zu anderen Gemeinden „sehr komfortabel“. Ob die Räder von Hermeskeil sichtbar seien, lautete eine weitere Nachfrage. „In Teilen der Stadt ist das sicher der Fall“, sagte Eichert.

Torsten Egner vom Energieversorger EnBW stellte drei Möglichkeiten vor, wie Bürger oder die Kommune an dem Windpark finanziell beteiligt werden könnten. Beispielsweise sei denkbar, dass die Kommune direkter Miteigentümer des Windparks werde. Dazu müsse sie Mitgesellschafter in der zu gründenden Projektgesellschaft werden. Bürger könnten über eine Art festverzinsliches Darlehen, für das Laufzeit und Verzinsung vorher festgelegt würden, am Projekt partizipieren. Investitionen zwischen 500 und 10 000 Euro seien möglich. Eine dritte Option sei, dass den Hermeskeilern zu günstigen Konditionen Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen angeboten werde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort