Hermeskeiler zeigen großes Interesse an Windkraftumfrage

Hermeskeil · Wie weit müssen neue Windräder von Wohnhäusern entfernt sein? Bei dieser Frage wird bis zum 25. Mai die Meinung der Bürger in der Stadt Hermeskeil gehört. Die Stimmzettel wurden inzwischen alle verschickt, und alles deutet auf eine hohe Beteiligung hin. Schon am ersten Wochenende haben rund 150 Bürger ihr Votum abgegeben und den verschlossenen Umschlag wieder zurück an die Verwaltung geschickt.

Hermeskeil. Die amtliche Einwohnerbefragung unter den Bürgern der Stadt Hermeskeil zu den Mindestabständen von Windrädern zu Wohnhäusern ist angelaufen. Rund 4850 Stimmberechtigte ab einem Alter von 16 Jahren können ihr Votum abgeben. Sie haben die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten. Erstens: Ein Mindestabstand von 1000 Metern unabhängig von der Größe des Windrads. Zweitens: 1000 Meter Mindestabstand bei Anlagen mit einer Nabenhöhe bis 100 Metern und mindestens die zehnfache Nabenhöhe bei Windkraftanlagen, deren Nabenhöhe mehr als 100 Meter beträgt.
Die erste Variante entspricht der aktuellen Beschlusslage im Stadtrat. Dieses Gremium hatte wegen der Kritik aus den Reihen der Bürgerschaft jedoch am 25. Februar entschieden, dass die Bewohner von Hermeskeil ihre Meinung zu diesem Thema kundtun sollen. Der amtierende Stadtbürgermeister Udo Moser hat wiederholt betont, dass er die 1000-Meter-Mindestdistanz für ausreichend hält.
Für die flexible Abstandsregelung setzt sich die Interessengemeinschaft (IG) Rettet den Hochwald ein. Das Ergebnis der amtlichen Einwohnerbefragung ist für die Stadtratsmitglieder zwar nicht bindend. In einer aktuellen Stellungnahme macht die IG aber nochmals ihren Standpunkt deutlich: "Je deutlicher das Ergebnis ausfällt, desto mehr wird es eine moralische Verpflichtung für den künftigen Stadtbürgermeister, den neuen Stadtrat und auch für den neuen Verbandsgemeinderat sein." Die IG betont darüber hinaus: "Wir wissen aus Gesprächen, dass viele Bürger gar keine neuen Windräder im Hochwald wollen. Da Windräder aber privilegierte Bauvorhaben sind, darf der Rat keinen Mindestabstand beschließen, der jedes weitere Windrad verhindert. Das wäre willkürlich und würde vor Gericht keinen Bestand haben. Deshalb sollten auch Windkraftkritiker für unsere Alternative stimmen. Sie beschränkt durch den größeren Mindestabstand auch den möglichen Zubau an riesigen Windrädern in der ganzen VG Hermeskeil auf etwa die Hälfte."
Ergebnis steht am 25. Mai fest


Nach Auskunft der Verwaltung haben am Wochenende bereits rund 150 Bürger ihre Stimme abgegeben. Die Zettel müssen bis Freitag, 23. Mai, per Post ver sendet werden. In den Briefkasten der VG-Verwaltung können sie bis Samstag, 24. Mai, eingeworfen werden. Darüber hinaus können die Stimmzettel am Tag der Kommunalwahl - also am Sonntag, 25. Mai - bis 18 Uhr in einem der sechs städtischen Wahllokale abgegeben werden. Im Anschluss wird das Ergebnis der Befragung ausgezählt. ax

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