Hier soll Serrig wachsen

Serrig · Junge Familien sollen in Serrig bauen können. Das wünscht sich der Ortsgemeinderat und hat deshalb erste Planungen für ein Neubaugebiet in Auftrag gegeben. Die neuen Häuser sollen zwischen Bahnhofstraße und B 51 entstehen.

Hier soll Serrig wachsen
Foto: Friedemann Vetter (ClickMe)

Serrig. Wer gerne ein Haus im 1665 Einwohner zählenden Ort Serrig bauen möchte, hat derzeit schlechte Karten. Laut Ortsbürgermeister Egbert Adam (CDU) gibt es zwar noch zwei freie Bauplätze im 24 Grundstücke umfassenden Neubaugebiet Erl 2, doch sind diese reserviert.
100 Baulücken


Dann existieren noch an die 100 Baulücken im Dorf, das über eine Schule und eine Kita verfügt. Doch würden diese nicht verkauft, sondern meist innerhalb von Familien weitergegeben, sagt Adam. Er betont: "Wir versuchen, an diese Grundstücke, die im Baulückenkataster der Verbandsgemeinde registriert sind, dranzukommen." Doch das sei in der Regel schwierig.
Adam beziffert die Nachfrage nach Bauplätzen, auf etwa zwei bis sechs pro Jahr. Laut seiner Analyse mache sich der Druck auf den Saargau, wo die starke Nachfrage der Luxemburger die Baulandpreise in die Höhe treibe, indirekt in Serrig bemerkbar. Adam: "Es sind vergleichsweise wenige Luxemburger, die hier wegen eines Bauplatzes anfragen. Es sind eher Deutsche, die sich die Preise auf dem Saargau nicht mehr leisten können. In Wincheringen kostet der Quadratmeter beispielsweise bis zu 250 Euro."
Vor diesem Hintergrund und angesichts des Ziels der Ortsgemeinde, weiter junge Familien anzusiedeln, will der Ortsgemeinderat ein weiteres Baugebiet erschließen. Da sind sich die drei Fraktionen CDU, FBL und SPD einig.
Entsprechend hat der Rat einstimmig die Aufstellung eines Bebauungsplans für ein Neubaugebiet beauftragt. Dieses soll zwischen Bahnhofstraße und Bundesstraße 51 neben dem Voltigierplatz entstehen. Derzeit wird das Gelände als Pferdekoppel genutzt. 1,4 Hektar und 14 Bauplätze soll es umfassen. Sein Name: Am Nepol - nach dem dort fließenden Bach.
Für den Fall, dass alles glatt- laufen würde, schätzt Adam, dass das Baugebiet im Frühjahr 2018 erschlossen sein könnte. Doch sicher ist noch nichts. Zunächst wird die Kommunalaufsicht das Projekt prüfen, denn Serrig ist wie die meisten Ortsgemeinden verschuldet (aktueller Schuldenstand: 1,7 Millionen Euro) und steht deshalb unter kommunalaufsichtlicher Überwachung. Allerdings erhält die Gemeinde den Großteil der Ausgaben für das Baugebiet beim Verkauf wieder zurück. Sie trägt lediglich 10 Prozent der Erschließungskosten. Der Ortschef schätzt die Investitionskosten für das Baugebiet samt Grundstückskauf, Erschließung und Planungskosten ganz grob auf 900 000 Euro. Den angestrebten Verkaufspreis beziffert er mit 80 bis 90 Euro pro Quadratmeter. Doch nach Nepol soll nicht Schluss sein. Armin Britten, Vorsitzender der FBL, der zweitgrößten Fraktion im Rat, sagt: "Vor zwei Jahren haben wir schon angeregt, dass wir uns weiter Gedanken machen müssen, wo die nächsten zehn bis 15 Baugrundstücke entstehen könnten. Das haben die anderen Fraktionen so angenommen." Seiner Meinung nach sollte sich der Rat bereits Ende des Jahres, wenn die Pläne für Nepol angelaufen seien, mit dem Thema befassen. Britten: "Über das Wo wird dann diskutiert, aber dann sicherlich wieder ein einstimmiger Beschluss gefällt."Extra

Weitere sieben Neubaugebiete sind in der Verbandsgemeinde Saarburg geplant: in Freudenburg (Burgbungert, etwa 25 Baustellen), in Irsch (In der Tref, etwa 16), in Mannebach (In der Hennerwies, 15 bis 20) in Saarburg (noch unklar), in Schoden (25 bis 30) und in Trassem (etwa 40).Extra

+++ In drei Bereichen in Serrig gibt es kein schnelles Internet: auf dem Hofgut sowie in Teilen der Saarstein- und der Domänenstraße. Diese Teilstücke zu versorgen, kostet laut Ortsbürgermeister Egbert Adam bis zu 70 000 Euro. Das Problem: Die Zahl der Kunden in diesen Bereichen ist nicht sehr hoch, was die Kosten pro Anschluss hochtreibt. Die Ratsmitglieder waren sich einig: Es soll einen Runden Tisch mit der Firma Inexio und der Lebenshilfe geben, bei dem über die Kostenverteilung gesprochen wird. +++ Der Vorplatz des Friedhofsgeländes in Serrig ist nicht mehr verkehrssicher. Der Rat hat deshalb beschlossen, das Pflaster zu erneuern. mai

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort