Hilfe für die Hilfe des wohltätigen Marathonmannes

Kell am See · In der Hauptstadt Freetown leitet Ordensbruder Lothar Wagner ein Zentrum für Straßenkinder. Der Kolpingverein Kell am See unterstützt dieses Unterfangen. Er hat Wagner einen vierstelligen Geldbetrag für sein Projekt in Sierra Leone zur Verfügung gestellt.

 Ordensbruder Lothar Wagner (links) berichtet den Mitgliedern des Kolpingvereins, darunter auch Ursula Steuer (Dritte von rechts), von seiner Arbeit in Afrika. TV-Foto: Hans Muth

Ordensbruder Lothar Wagner (links) berichtet den Mitgliedern des Kolpingvereins, darunter auch Ursula Steuer (Dritte von rechts), von seiner Arbeit in Afrika. TV-Foto: Hans Muth

Kell am See. Lothar Wagner, Salesianerbruder aus Trier, ist bekannt als "der Marathonmann". Nicht nur Beten gehört zu seinem Alltag. Fit hält sich der 37-jährige Ordensbruder nämlich mit Marathonlaufen. Morgens und abends zieht er seine Runden durch die Straßen von Freetown/Sierra Leone.
Der Langstreckenlauf ist so auch das Leitmotiv eines Films, der ein spannendes Porträt des jungen Ordensmannes zeichnet, der keine Risiken für Leib und Leben scheut und dabei doch sein fröhliches Temperament bewahrt. Morddrohungen sind dabei für ihn nichts Neues. Lothar Wagner ist durch den Film, der am 17. April in der ARD unter dem Titel "Der Marathonmann" ausgestrahlt wurde, bundesweit bekanntgeworden.
In der Hauptstadt Freetown leitet Wagner ein Zentrum für Straßenkinder. "Wir kümmern uns um Kinder, die von Kinderhandel, Kinderarbeit und Prostitution betroffen sind", sagt Wagner. "Sierra Leone ist ein instabiles Land mit hoher Kindersterblichkeit und hat gerade einen Rebellenkrieg hinter sich. Die Meldungen über organisierten Kinderhandel häufen sich. Armen Eltern werden unter einem Vorwand die Kinder abgeschwatzt oder Kinder, die herumstreunen, werden auf offener Straße gekidnappt. Die verschleppten oder verkauften Mädchen enden als Haussklavinnen, wenn sie nicht zur Prostitution gezwungen werden. Die Jungen erleiden ein Schicksal entweder als Leibeigene auf den Feldern oder als Bergarbeiter in den Minen im Norden des Landes, wo sie nach Gold und Blutdiamanten schürfen müssen." Um sein Vorhaben, diesen Kindern zu helfen und ihnen eine Zukunft zu bieten, erfolgreich zu gestalten, ist Wagner auf Spenden angewiesen.
Der Kolpingverein Kell am See hat so Kontakt zu ihm aufgenommen hat. Wagner war vor seiner Arbeit in Westafrika seelsorgerisch in Aach bei Trier tätig. Eine ehemalige Mitbürgerin, Ursula Steuer, lebt mittlerweile in Kell am See. Sie hat vorgeschlagen, Wagner mit einer Spende zu unterstützen.
Kein Abzug von Gebühren



1000 Euro überreichte ihm Hermann-Josef Lauer, Vorsitzender der Kolpingfamilie Kell am See. "In unserem Jahresbericht können alle Spenden eingesehen und Ausgaben bis ins Kleinste nachvollzogen werden. Es gibt keinen Abzug für irgendwelche Bearbeitungsgebühren", sagt Wagner. "Wir haben eine uns zugetane Spenderin, die speziell diese anfallenden Gebühren sponsert und das bereits seit fünf Jahren. Diese 1000 Euro werden also zu hundert Prozent in die Stiftung fließen." hm
Weitere Infos zu Bruder Lothar Wagner, dem Projekt in Sierra Leone und der Stiftung im Internet unter www.bruderlothar.de

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