Hilfe für Ivano Frankivsk

WALDRACH. Das Not- und Katastrophenlager des Malteser Hilfsdienstes (MHD) ist bis unters Dach mit Hilfsgütern für bedürftige Menschen gefüllt. Gerne würden die Ehrenamtlichen die gut erhaltenen Sachen in die Notgebiete bringen, doch es fehlt an finanziellen Mitteln.

Das Not- und Katastrophenlager in Waldrach ist im ganzen Bezirk Trier ein Zeugnis für gute und nachhaltige Arbeit für hilfsbedürftige Menschen in Ost- und Süd-Ost-Europa. Ob in Ungarn, Polen, der Ukraine, Russland, Rumänien, Kroatien oder dem Senegal - in all diesen Ländern konnten die Waldracher Malteser in den vergangenen 25 Jahren helfen. Ein besonderes Augenmerk haben sie dabei auf den Ort Ivano Frankivsk in der Ukraine gelegt. Dort gilt es, nicht nur die Armenküche zu unterstützen, sondern auch Hilfsgüter in das Krankenhaus und das Kinderheim zu bringen. Bereits 15 Transporte mit Hilfsgütern hat der MHD inzwischen in den 1 600 Kilometer entfernten Ort organisiert. Neben Kleidern und Spielsachen für Kinder gehören immer wieder Sanitärartikel, Ausstattungen aus Arztpraxen oder Rollstühle zu den Hilfsgütern. Innerhalb mehrerer Tage erreichten die Helfer stets ihr Ziel. Viele Sachspenden,aber Geld für Transport fehlt

MHD-Ortsbeauftragter Franz Diendorf: "Sie fahren ohne Aufenthalt und Übernachtung die ganze Strecke durch, um die Kosten möglichst gering zu halten." Besonders wichtig ist es den Maltesern, dass sie alle Hilfsgüter selbst verteilen. Lebensmittel für die Armenküche werden in der Ukraine gekauft. Sie sind dort billiger als in Deutschland, und mögliche Probleme beim Zoll sind eingespart. Zwölf ehrenamtliche Frauen und Männer packen die von der Bevölkerung angelieferten Sachen in Kartons und stapeln sie bis zum Transport im Lager. Inge Messerich: "Für den nächsten Transport, er soll Ende November nach Ivano Frankivsk gehen, habe ich in den Kindergärten der Umgebung Spielsachen gesammelt. Wenn wir den Transport aber nicht finanzieren können, werden die Mädchen und Jungen des Kinderheimes auf Geschenke zum Nikolaustag verzichten müssen." Den "Dienst am Nächsten" leisten die Waldracher Malteser gerne. Doch neben den finanziellen Problemen für ihre Hilfe plagt sie auch das "teilweise unmögliche Verhalten verschiedener Zeitgenossen". Dietmar Meyer und Adolf Reuter kennen dies: "Oft stellen Leute total unbrauchbare Sachen, die wir auch den Hilfsbedürftigen nicht mehr anbieten wollen, auf die Rampe am MHD-Haus", erzählt Meyer. Dann muss der "Schrott" vom MHD gegen Gebühr entsorgt werden. Reuter: "Nach der Traubenlese stand zum Beispiel ein Paar verdreckter Gummistiefel hier, das wir dann entsorgen mussten." Der MHD bittet die Bevölkerung weiterhin um Spenden von gebrauchter, noch gut erhaltener Kleidung, Spielwaren und Fahrrädern für Kinder, Schuhen oder Bettwäsche. Insbesondere sind die Helfer auf die finanzielle Unterstützung angewiesen. Spenden können auf das Konto 7 800 360 bei der Sparkasse Trier, Bankleitzahl 585 501 30, eingezahlt werden. Kontakttelefon: 06500/1709 oder 06500/1882.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort