Hilfe für Leukämiekranke macht Schule

Hermeskeil/Birkenfeld · Dass Molekularbiologie kein trockener Stoff ist, sondern ein wichtiges Element in einem Netzwerk, das täglich weltweit Leben rettet - das ist den Schülern des BiologieLeistungskurses der Stufe 13 am Gymnasium Hermeskeil bei der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld vor Augen geführt worden. Die 20 Schüler hatten einen Tag lang ihren Unterricht ins Labor der ältesten Stammzellspenderdatei Deutschlands verlegt.

Hermeskeil/Birkenfeld. Der Biologie-Leistungskurs der 13. Klasse des Gymnasiums Hermeskeil hat die Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld besucht. Die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands öffnet immer wieder auf Anfrage ihre Türen, damit Schüler und Studenten in der Praxis erleben können, dass Genetik kein trockener Stoff ist, sondern jeden Tag dazu beiträgt, das Leben von Leukämie- und Tumorkranken zu retten.
Seit vielen Jahren organisieren Schüler und Lehrer des Hermeskeiler Gymnasiums immer wieder Typisierungsaktionen an der Schule. Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 11 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie. Jeder zweite Patient ist ein Kind oder Jugendlicher. Je nach Leukämieart variieren die Heilungsaussichten. Oft reicht die Behandlung mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung aber nicht aus. Dann ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen die einzige Hoffnung auf Leben. Eine solche Transplantation ist aber nur möglich, wenn sich ein passender Stammzell- beziehungsweise Knochenmarkspender zur Verfügung stellt. Das wussten die Schüler des Biologie-Leistungskurses. Durch den Besuch der Stefan-Morsch-Stiftung konnten sie nun jedoch einen Vormittag lang ergründen, welcher Teil des menschlichen Genoms bei der Transplantation von Stammzellen entscheidend ist und warum beispielsweise die Eltern eines Patienten nicht die "richtigen" Spender sein können.
Die Stefan-Morsch-Stiftung bietet Schulen, Fachhochschulen und Universitäten regelmäßig praxis- und vor allem lebensnahe Unterrichtsmodule für die entsprechende Altersstufe an: So besuchen Referenten aus der Stiftung die unterschiedlichsten Bildungseinrichtungen, um dort zielgruppengerecht entsprechende Fachvorträge, etwa über die praktische Anwendung von Molekulargenetik, zu halten.
Umgekehrt können Schulklassen und Studienkurse Führungen und Workshops im hauseigenen Labor der Stiftung machen. Das bedeutet: Theoretisches Wissen aus dem Biologie-Unterricht oder der Genetik wird in die Praxis umgesetzt und zugleich das Zusammenspiel zwischen Spenderdatei, Labor, Entnahmestation und Transplantationskliniken erklärt.
Bio-Kursleiterin Inkari Kowoll und ihre Schüler fanden die Exkursion nach Birkenfeld so spannend, dass sie wiederkommen wollen: "Ich wünschte, wir hätten den Besuch bei der Stefan-Morsch-Stiftung früher gemacht. Dann wäre mir das Lernen der jeweiligen Sachverhalte leichter gefallen, da ich mir jetzt alles besser vorstellen kann", sagt eine Schülerin am Ende des Vormittags. Besonders fasziniert waren die Schüler vom praktischen Teil: Die Schüler konnten hautnah erleben, dass Molekularbiologie tagtäglich weltweit Leben rettet. red
Weitere Informationen: Stefan-Morsch-Stiftung ( <%LINK auto="true" href="http://www.stefan-morsch-stiftung.de" text="www.stefan-morsch-stiftung.de" class="more"%> ), gebührenfreie Info-Hotline 0800-766 77 24, E-Mail an info@stefan-morsch-stiftung.de

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