HINTERGRUND

Ursachen und Folgen Für die Forstexperten steht fest: Ein Orkan wie "Kyrill" ist nur der Auslöser für größere Schäden in den Wäldern. Die eigentliche Ursache ist jedoch das "Zusammenwirken mehrerer Klima-Faktoren", wie Bernhard Buss, der Leiter des Forstamts "Hochwald", betont.

Immer wärmere Sommer werden vermutlich dazu führen, dass sich die Borkenkäfer-Problematik weiter verschärft. Die Folge: Gerade in den für die hochwaldtypischen, relativ dicht stehenden Fichten-Monokulturen müssen viele befallene Bäume geschlagen werden. Es entstehen Lücken, und so haben die Winterstürme, die in Zukunft wohl immer häufiger werden, in den vorgeschädigten Beständen immer bessere Angriffsmöglichkeiten. Das hat "Kyrill" schon bewiesen: Im Hochwald sind fast 90 Prozent der am 18. Januar umgestürzten Bäume Fichten gewesen, die Flachwurzler sind und - weil immergrün - dem Sturm viel mehr Widerstandsfläche boten als die im Winter kahlen Laubbäume. Die Konsequenz ist für Buss klar: "Letztlich wird das alles dazu führen, dass sich eine Baumsorte verabschieden wird: die Fichte." Die Förster müssten langfristig dafür sorgen, "dass bei uns nicht nur reine Fichtenbestände stehen, sondern wir brauchen Bäume, die widerstandsfähiger sind und besser mit wärmerem Klima zurechtkommen". Im Hochwald von morgen werden also vermutlich mehr Mischwälder oder Nadelbaumvertreter wie die Douglasie und die Tanne vorzufinden sein. (ax)

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