HINTERGRUND

Züscher Hammer Bereits in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) wird erstmals die Existenz eines Eisenwerks in der Nähe von Züsch erwähnt. Es wurde jedoch in den Kriegswirren zerstört.

Mit dem aus dem heutigen Belgien stammenden Unternehmer Joseph de Hauzeur begann Ende des 17. Jahrhunderts der Aufschwung der Schmelze, die sich zur größten Eisenverhüttungsanlage im Hunsrück entwickelte. Der vorindustrielle Betrieb war in seiner Blütezeit Arbeitsplatz für viele Holzfäller oder Kohlebrenner, die in Waldhütten und Baracken lebten. Ihm kommt somit auch eine maßgebliche Rolle für das Entstehen zahlreicher Siedlungen - beispielsweise Abtei, Damflos oder der Ortsteil Schmelz in der Gemeinde Neuhütten - zu. Nach mehreren Besitzerwechseln wurde das Eisenhüttenwerk etwa um die Mitte des 19. Jahrhunderts stillgelegt. Der Züscher Hammer geriet mehr und mehr in Vergessenheit, bis von ihm Ende der 1970er-Jahre nur noch zugewachsene Ruinen-Reste übrig waren. Vor allem der frühere Züscher Ortsbürgermeister Palmatius Kohlhaas setzte sich zu dieser Zeit aber nachdrücklich dafür ein, dass der Hammer nicht dem Bau der Primstalsperre Nonnweiler zum Opfer fallen dürfe, und er hatte mit dieser Forderung Erfolg. Die Gemeinde erwarb 1980 das Gelände vom Hammerweiher bis zum Vorstau der Primstalsperre. 1982/83 wurden die Reste der Hammergebäude im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen freigestellt und gesichert. Das Rheinische Landesmuseum machte Ausgrabungen, über denen schließlich 1995/96 ein Schutzbau aus Holz errichtet wurde.

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