Gesellschaft Experte warnt in Vortrag in Saarburg vor Antisemitismus

Saarburg · Im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ lädt das Lokale Bündnis für Familien in Saarburg für Montag, 6. Mai, 19 Uhr, zu einem Gespräch mit dem Historiker Wolfgang Benz in der Kulturgießerei ein.

 Historiker Wolfgang Benz.

Historiker Wolfgang Benz.

Foto: Ulrich Dahl/Ulrich Dahl fon:+49-177-24

Das Thema: „Antisemitismus – Präsenz und Tradition eines Ressentiments“. Anette Barth, Geschäftsführerin des Lokales Bündnisses für Familie, sagt dazu: „Es ist eine große Ehre und Chance für interessierte Menschen, dass Wolfgang Benz nach Saarburg kommt.“

Benz ist ein international anerkannter Vertreter der Vorurteils- und Antisemitismusforschung. Bis 2011 war er Professor und Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. Zudem veröffentlichte er Publikationen zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert, zu Nationalsozialismus, Antisemitismus und Problemen von Minderheiten.

Benz spricht über Judenfeindschaft, Diskriminierungsstrategien und die lange Tradition der Verfolgung. Der Holocaust war demnach Höhepunkt, aber nicht das Ende des Ressentiments. Derzeit wird ein „Neuer Antisemitismus“ beklagt, es sind laut Benz jedoch die alten Feindseligkeiten der Ausgrenzung und Diskriminierung. Antisemitismus sei nicht nur Domäne der Rechtsextremen und Neonazis. Er komme auch aus der Mitte der Gesellschaft.

Der Eintritt zum Vortrag ist frei, ebenso zur Ausstellung in der Kulturgießerei mit dem Titel „MemoShoah“. Sie behandelt das Schicksal der jüdischen Gemeinschaft in Luxemburg unter dem Nazi-Regime. Ein Teil der Schau rekonstruiert die Evakuierung und Vertreibung der Juden, der zweite behandelt die Entmenschlichung, die Deportation und die Vernichtung.

Weitere Infos unter
www.kulturgiesserei-saarburg.de

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